»Im Alltag ist man als religiöser Mensch manchmal allein. Aber diese Schule bietet den Raum für einen gemeinsamen Dialog.« Das sagte Annette Klinke, Düsseldorfer Bezirksbürgermeisterin, am Sonntag bei dem Fest der Yitzhak-Rabin-Schule, die ihr 30-jähriges Bestehen feiert.
Das Miteinander und der Austausch seien wichtig, um das Gefühl der Isolation zu überwinden. Ferner betonte sie, dass die Jüdische Grundschule und die Gemeinde eine Bereicherung für die Stadtgesellschaft Düsseldorf seien. Etwa 800 Interessierte kamen zu der Feier, darunter zahlreiche Familien, Gemeindemitglieder sowie ehemalige Schüler und Pädagogen.
lehrkräfte Zu Beginn wandte sich Schulleiterin Daphna Schächter an die Gäste und freute sich, »dass Sie alle so zahlreich erschienen sind«. Sie betonte, was für ein schöner Grund zu feiern dieser bedeutende Tag sei. Sie bedankte sich für das Vertrauen der Familien. Dann wandte sie sich direkt an die Kinder, die »jeden Tag die Schule erhellen«, und versicherte, wie viel die Lehrkräfte von den Kindern lernen würden. Sie wünschte allen »ganz viel und herzlich Mazel tov«.
Annette Klinke stellte fest, dass diejenigen, die vor 30 Jahren als Erstklässler ihren Schulweg an der Yitzhak-Rabin-Schule begannen, mittlerweile 36 Jahre alt sind. »Möglicherweise bringen einige von ihnen heute ihre eigenen Kinder hierher.« Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, erinnerte an die Entwicklung der Schule, die mit 15 Schülern anfing – heute seien es 240.
Zu Beginn wandte sich Schulleiterin Daphna Schächter an die Gäste und freute sich, »dass Sie alle so zahlreich erschienen sind«.
Riesenseifenblasen glitzerten im Sonnenlicht, und der süße Geruch von Popcorn erfüllte die Luft. Mit einem starken Klang und großem Lächeln brachte der Schulchor etliche Erwachsene zum Schunkeln oder Mitsingen. Von künstlerisch kreativen Mal- und Bastelangeboten über Tanz-, Sport- und Wasserspiel bis hin zum Glücksrad und Quizmaster war für alle etwas dabei. Dafür hatte jede Klasse eine Mitmachaktion vorbereitet, die jeweils an ein Unterrichtsfach angelegt war. Im Raum einer ersten Klasse konnten in Anlehnung an den Religionsunterricht zum Thema »Schalom« Friedenstauben gebastelt werden.
dominosteine In einem anderen wurde mit Dominosteinen die Mathematik spielerisch umgesetzt. Und im Kunstunterricht einer zweiten Klasse standen bunte Stifte, Glitzersteinchen und lustige Aufkleber bereit, um einen eigenen Jutebeutel zu gestalten. Das war auch eine der Lieblingsstationen von Nina, die Schülerin an der Yitzhak-Rabin-Schule ist. »Die Beutel und die Fotos haben mir am meisten Spaß gemacht«, sagte die Siebenjährige. Die Fotos hatte sie vorher in einer Fotobox mit Selbstauslöser geschossen – was auf dem Fest auch gut ankam.
Auf dem Sportplatz gab es einen Rollbrett-Parcours. Und dann stand noch die Trampolinanlage in der Mitte des Innenhofes, wo sich die Kinder mit großen Sprüngen, Saltos und anderen Kunststücken austobten. Wasserspiele sorgten für Abkühlung, und zur Stärkung gab es ein Büfett. Im Schulmuseum konnten die Besucher eine Fotoausstellung bewundern, an einem Lehrer-Memory teilnehmen und Infotafeln über die Schulgeschichte entdecken.
Zudem wurden verschiedene Kurzfilme gezeigt. Einer der Filme handelte von der Schulkultur und zeigte, dass an der Yitzhak-Rabin-Schule jüdische Traditionen nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt werden. Ein weiterer Film präsentierte den Schulalltag und berichtete darüber, dass die Kinder nicht nur aus Düsseldorf, sondern auch aus Essen, Krefeld und sogar noch weiter entfernten Orten zur Schule kommen.
Die im Jahr 1993 eröffnete Schule versteht sich als eine Wiedergründung der im Jahre 1942 von den Nationalsozialisten verbotenen jüdischen Volksschule Düsseldorfs. Als Anfang der 90er-Jahre die Jüdische Gemeinde Düsseldorf durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion stark wuchs, reifte die Idee einer eigenen Grundschule – die dann umgesetzt wurde.