Die Leiche eines 36-jährigen Israeli ist am vergangenen Freitag in einem Berliner Hotelzimmer aufgefunden worden. Dies teilte das israelische Außenministerium nach einem Bericht der Online-Zeitung »Times of Israel« am Dienstag mit. Die Todesumstände sind noch unklar.
INFORMATIONEN Yaniv Avraham aus Maale Adumim bei Jerusalem war am vergangenen Mittwoch mit dem Flugzeug nach Berlin gereist. Am folgenden Morgen um 6.15 Uhr befand er sich nach Angaben seiner Familie an der U-Bahn-Station Bülowstraße im Stadtteil Schöneberg, danach verlor sich seine Spur.
Einen für Sonntag gebuchten Flug nach London trat er nicht an. Seine Familie machte sich Sorgen, da Avraham normalerweise jeden Tag anrufe, und nahm mit der Bitte um Hilfe Kontakt zu israelischen Botschaften in Europa auf. Zudem posteten Verwandte einen Suchaufruf auf Facebook.
Die Familie erfuhr erst nach mehreren Tagen vom Tod ihres Sohnes.
Gegenüber der israelischen Nachrichtenseite »Walla« zeigte sich Avrahams Vater Herzl Avraham enttäuscht darüber, dass die Familie erst mehrere Tage nach dem Auffinden der Leiche über den Tod ihres Sohnes informiert wurde. »Wir haben während der Pessachfeiertage Qualen ausgestanden«, so Herzl Avraham. »Irgendetwas stimmt an der Sache nicht. Wir bekommen immer nur unvollständige Berichte und keinerlei offizielle Informationen.«
OBDUKTION Eine Sprecherin der Polizei Berlin bestätigte der Jüdischen Allgemeinen auf Anfrage, dass Avrahams Leiche am Freitag (in dem Bericht der »Times of Israel« hieß es, am Donnerstag) in einem Hotelzimmer entdeckt wurde und dass man Ermittlungen aufgenommen habe. Die Todesursache stehe noch nicht fest, es gebe allerdings »keine deutlichen Anzeichen für Fremdverschulden«. Am Mittwoch oder in den kommenden Tagen solle die Leiche obduziert werden, um die genaue Todesursache festzustellen.
Das israelische Außenministerium und das israelische Konsulat in Berlin wollen anschließend dabei helfen, Yaniv Avrahams Leiche nach Israel zu überführen, damit er dort beigesetzt werden kann.