Mit einem Festakt hat der Staat Israel am Dienstagnachmittag in München sein neues Generalkonsulat für Süddeutschland vorgestellt. Neben der israelischen Vizeaußenministerin Tzipi Hotovely, dem israelischen Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, und IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, war auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor Ort.
Nach vier Jahren in »provisorischen« Räumen steht nun der Umzug bevor. Die neue Adresse befindet sich zwischen Karolinen- und Königsplatz und damit inmitten des Viertels, in dem die Verwaltungsgebäude der NSDAP angesiedelt waren. In direkter Nachbarschaft befinden sich das neue NS-Dokumentationszentrum und der ehemalige sogenannte Führerbau, die heutige Hochschule für Musik.
Symbolkraft Die Symbolkraft, die von diesem Ort ausgeht, erwähnten alle Festredner in ihren Ansprachen. Charlotte Knobloch hatte »ambivalente Gefühle an diesem Tag und an diesem Ort«, auch weil sie die Bilder nicht vergessen könne, die sie als kleines Mädchen von ihrer Heimatstadt München habe sehen müssen.
Aber gerade deshalb sei es richtig, sagte Knobloch, dass das Generalkonsulat »an diesem Ort steht«. Wie Israels Botschafter Yakov Hadas-Handelsman, der den Standort des Generalkonsulats ein »Manifest« nannte, wies auch Knobloch darauf hin, dass es sich um keine Selbstverständlichkeit handele, dass es zwischen Deutschland, zwischen Bayern und Israel zu einer so engen Verbundenheit kommen konnte.
Diese Freundschaft sei jeden Tag mit Leben zu füllen. Für Israel, mit dem Bayern »seine Werte und Hoffnungen teile«, wünsche Knobloch sich, dass von der Gesamtgesellschaft »mehr Empathie« ausgehe.
Werte Horst Seehofer, der bereits morgens von einem »bewegten Tag« sprach, betonte auch am Abend, dass die »Existenz Israels Teil unserer Staatsräson ist«. Dem Zentralratspräsidenten Josef Schuster versicherte Seehofer: »Unser christlich-jüdisch geprägtes Wertefundament gilt – von Anfang an und für jedermann!« Schuster hatte zuvor in einem Brief die Sorge der jüdischen Gemeinschaft ausgedrückt, dass unter den ankommenden Flüchtlingen auch Menschen seien, die mit judenfeindlichen Ressentiments aufgewachsen seien.
Israels Vizeaußenministerin Tzipi Hotovely dankte Ministerpräsident Horst Seehofer für dessen klare Worte und betonte: »Die demokratische Welt muss zusammenhalten.«
Der Generalkonsul des Staates Israel in München, Dan Shaham, betonte, »ein Saal voller Freunde sagt mehr als Worte«. Gut gelaunt nahm er Brot und Salz der bayerischen Staatregierung entgegen. Dann zerschnitt er zusammen mit dem Ministerpräsidenten das blaue Band vor seinem neuen Zuhause.