In Frankfurt ist am Montag vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) eröffnet worden. Der 20-Jährige soll im vergangenen Jahr in Syrien in den »Heiligen Krieg« gezogen sein. Ein Schock für den jüdischen Sportverband TuS Makkabi Frankfurt, denn der Mann spielte von Sommer 2010 bis Sommer 2011 in der Fußballmannschaft der Makkabäer.
Unauffällig »Wir haben ihn zur Verstärkung geholt. Er war ein ganz guter Spieler und ansonsten völlig unauffällig«, sagt Alon Meyer, Vorsitzender des TuS-Makkabi Frankfurt und Präsident von Makkabi Deutschland im Rückblick. Dass der Mann, »der für uns mit dem Davidstern auf der Brust aufgelaufen ist«, einer terroristischen Organisation angehören soll, »kam für uns völlig überraschend«, so Meyer weiter.
Der Angeklagte habe sich bei Spielen sogar »ohne Wimpernzucken als Jude beschimpfen« lassen. Meyer zeigt sich schockiert, dass sich »ein Mensch in so kurzer Zeit so verändern kann«. Die ehemaligen Mitspieler des mutmaßlichen IS-Kämpfers wollen sich gegenüber den Medien nicht äußern. kib