Bei einem interreligiösen Poetry Slam unter dem Motto »I, Slam – We, Slam« treten am Freitag in Berlin muslimische, jüdische und christliche Slammer und Slammerinnen mit ihren Texten gegeneinander an. Wer am Ende gewinnt, bestimmt wie immer das Publikum, kündigten die Veranstalter in Berlin an. Poetry Slam ist eine Art Dichterwettstreit, bei dem selbst geschriebene Texte in einer bestimmten Zeit vor Publikum aufgeführt werden.
Außerhalb des Wettbewerbs treten ein Imam, ein Rabbiner und ein Pfarrer auf der Bühne gegeneinander an. Als Slammer werden der Landesrabbiner von Schleswig-Holstein, Walter Rothschild, und Imam Ali Özdil, Leiter des Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstituts in Hamburg, erwartet. Die christliche Seite vertritt Pastor Sunny Akpan von der Jesus Miracle Harvest Church in Berlin-Wedding.
SelbstPlagiat Rabbiner Rothschild sagte der Jüdischen Allgemeinen vorab zu seiner Teilnahme: »Es geht um eine sehr wichtige Sache. Das Gespräch zwischen den Religionen zu unterstützen, ist immer gut.« Über den Inhalt seines Slams verriet Rothschild, der im vergangenen Jahr den Wettbewerb gewonnen hat, schon mal dies: »Im vergangenen Jahr sind meine Jokes über die Brit Mila, das Judentum als GmbH – ›Glauben mit beschränkter Hoffnung‹ – gut angekommen. Vielleicht werde ich also bei mir selbst plagiieren.«
Veranstalter des interreligiösen Poetry Slam sind die Friedrich-Ebert-Stiftung gemeinsam mit dem JUMA-Projekt (jung-muslimisch-aktiv) der RAA Berlin und dem Projekt iSlam. Mit dem Abend soll nicht nur jungen Poeten eine Bühne geboten, sondern der Dialog zwischen den Religionen gefördert und das gegenseitige Verständnis erweitert werden, heißt es. Zudem soll eine Gelegenheit geschaffen werden, über die Religionsgrenzen hinweg ein gemeinsames Erlebnis zu teilen.
Der Poetry Slam findet am 16. August von 17 bis 21 Uhr in der Universal Hall, Gotzkowskystraße 22, in Berlin-Moabit statt. ja