Penzberg

Interreligiöse Dialogbegleiter ausgebildet

Foto: picture alliance / Godong

Christen, Muslime und Juden bilden in Oberbayern gemeinsam interreligiöse Dialogbegleiterinnen und -begleiter aus. Berufsbegleitend lernen die Teilnehmenden, Begegnungen von Menschen mit verschiedenen religiösen Hintergründen zu gestalten.

Nun erhielten 16 Menschen aus ganz Deutschland und Österreich nach 20 Kurstagen und Einzelprojekten in Penzberg ihr Abschlusszertifikat. Nach Auskunft der Initiatoren vom Freitag handelt es sich um die bundesweit einzige Weiterbildung mit einem solchen gemischten Trägerkreis.

Der nächste zweijährige Kurs beginnt im November, einige Plätze sind dem Vernehmen nach noch frei. Das Angebot richtet sich an Lehrkräfte, Sozialarbeiter, Gesundheitsberufe, Migrantenorganisationen sowie Ehrenamtliche und allgemein Interessierte aller Religionen und Weltanschauungen. Informationen gibt es auf der Internetseite dialogbegleiter.de.

Gemeinsame Spiritualität Die Teilnehmenden besuchen eine Synagoge, eine Moschee und eine Kirche. Sie müssen Kontakt zu einer Glaubensgemeinschaft aufnehmen, die sie bisher noch nicht kennen, und üben den Dialog in schwierigen Situationen. Außerdem arbeiten sie an der Entwicklung einer gemeinsamen Spiritualität.

Dadurch soll ein bundesweites Netz von Menschen entstehen, die für Verständigung zwischen den Religionen eintreten, sagte Eva Haller, Präsidentin der jüdischen Europäischen Janusz-Korczak-Akademie in München. »Ohne dieses friedliche Miteinander können wir die vielen Krisen in der Welt nicht bewältigen.«

Ihre Akademie zählt mit der Islamischen Gemeinde in Penzberg zum Trägerkreis - ebenso die katholische Domberg-Akademie Freising und das Münchner Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung »Occurso«. Koordiniert wird das Angebot vom Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal am Schliersee.

Roger Schmidt vom Studienzentrum will mehr Muslime und Juden für eine Teilnahme an dem Kurs gewinnen. Bisher seien in den ersten beiden Jahrgängen Christen in der Mehrheit gewesen, sagte er. Wer bei den Kosten nicht von seinem Arbeitgeber unterstützt werde, könne ein Stipendium erhalten. Der Penzberger Imam Benjamin Idriz sieht in dem Format ein Vorbild auch für muslimische Länder. kna

Kino

Unerträgliche Wahrheiten

Das Dokudrama »Die Ermittlung« über den ersten Auschwitz-Prozess wurde bei den Jüdischen Filmtagen gezeigt

von Nora Niemann  05.02.2025

Interview

»Wo immer wir gebraucht werden – wir sind da«

Rabbiner David Geballe über Seelsorge in der Bundeswehr und die Vermittlung von Wissen

von Helmut Kuhn  04.02.2025

Porträt der Woche

Frau der ersten Stunde

Avital Toren wurde vor 30 Jahren gebeten, die Gemeinde in Heilbronn aufzubauen

von Gerhard Haase-Hindenberg  02.02.2025

Hamburg

»Wir sind dran!«

Von Klimawandel bis jüdische Identität: Der Jugendkongress 2025 verspricht vier intensive Tage

von Florentine Lippmann  02.02.2025

Leer (Ostfriesland)

Schoa-Überlebender Weinberg will mit Steinmeier sprechen

Nach seiner Ankündigung, das Bundesverdienstkreuz abzugeben, hat der fast 100-jährige Zeitzeuge ein Gesprächsangebot des Bundespräsidenten angenommen

 31.01.2025

Berlin

Jüdische Stimmen zur Asyl-Abstimmung: Ein Überblick

Wie blicken Juden auf den Vorwurf, die CDU reiße die Brandmauer zur AfD ein? Wir haben uns umgehört

von Imanuel Marcus  30.01.2025

Bildung

Das beste Umfeld

Zwar beginnt das neue Schuljahr erst nach dem Sommer, doch schon jetzt fragen sich Eltern: Welche Schule ist die richtige? Gespräche mit Schulleitern über Wartelisten, Sprachniveau und Traditionen

von Christine Schmitt  30.01.2025

München

Fit fürs Finale

Beim Vorentscheid zum »Chidon Hatanach« in Jerusalem wurde wieder jede Menge religiöses Wissen abgefragt

von Luis Gruhler  30.01.2025

Rostock

Den Vorhang auf

Seit vielen Jahren gibt es in der Jüdischen Gemeinde eine Theatergruppe. Ein Besuch bei den Proben für »Kalif Storch« im Kulturhistorischen Museum

von Katrin Richter  29.01.2025