Herr Grünberg, warum veranstaltet der Bund traditioneller Juden in Deutschland (BtJ) den Grand Schabbaton?
Wir wollen junge und jung gebliebene Mitglieder unserer Gemeinden motivieren, in die jüdische Tradition einzutauchen, und sie weiterführen. Und im Sinne der Zukunft der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland wollen wir sie auch motivieren, in den Gemeinden aktiv zu werden.
Welche Gemeinden gehören zum BtJ?
Es sind 25 Gemeinden mit rund 30.000 Mitgliedern. Darunter sind kleinere Gemeinden wie Amberg oder auch große, wie zum Beispiel München.
Was ist Aufgabe und Ziel des BtJ?
Wir wollen eine Plattform sein, wollen Juden, die ihr Leben im traditionell jüdischen Sinne gestalten wollen, unsere Unterstützung anbieten. Und dabei sind wir keine Konkurrenzveranstaltung zum Zentralrat der Juden in Deutschland. Ganz im Gegenteil: Wir arbeiten unter dessen Dach und werden von ihm auch finanziell unterstützt.
Welche Aktivitäten organisiert der BtJ außer dem Schabbaton?
Es ist bereits das fünfte Mal, dass wir einen Grand Schabbaton veranstaltet haben. Außerdem organisieren wir auch viermal im Jahr regionale Schabbatonim, zuletzt im Februar in München. Wir geben zudem ein Gemeindemagazin heraus. Und am vergangenen Wochenende haben wir bei diesem Seminar zwei neue Aktivitäten gestartet.
Worum geht es dabei?
Eine Initiative nennt sich »BtJ Match«, es ist ein Matchmaking für jüdische Singles. Wir haben eine große Datenbank von Menschen, die im deutschsprachigen Raum einen Partner suchen. Ein Koordinator prüft, wer zusammenpasst, und bietet Dates an. Die können dann wahrgenommen oder abgelehnt werden. Die zweite Aktivität nennt sich »BtJ Learning Match«, hier geht es darum, Lernpartner über Skype oder Telefon zu finden. Sie können direkt und mit einem Mentor lernen. Informationen gibt es dazu auf unserer neuen Webseite www.btjmatch.de.
Mit dem BtJ-Vorsitzenden sprach Detlef David Kauschke.