Mitzvah Day

In den Startlöchern

Dem Kita-Koch eine Freude bereiten, Senioren besuchen oder mit Flüchtlingen Fußball spielen – für den Mitzvah Day am 15. November planen Kitas, Schulen und Synagogengemeinden ganz unterschiedliche Projekte. Mehr als elf von ihnen sind bereits beim Initiator, dem Zentralrat der Juden in Deutschland, aufgelistet. Die meisten Engagements widmen sich Geflüchteten.

Den Anfang machten am Sonntag bereits Beter der Synagoge am Fraenkelufer. Die Beterinitiative Freunde des Fraenkelufers hatte ihre Aktion zum Mitzvah Day vorverlegt. Seit den Hohen Feiertagen hatte sie Sach- und Geldspenden für Flüchtlingsfamilien eingesammelt und sortiert. Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Morus14 brachten die Beter die Spenden in ein Flüchtlingsheim und verbrachten den Tag mit den Frauen, Männern und Kindern.

luftballons Die Zentralratsmitarbeiter planen für den »Tag der guten Taten« ebenfalls ein Programm für Flüchtlingskinder und ihre Eltern in einer Notunterkunft in Berlin-Pankow. Unter dem Titel Spiel, Spaß und Hummus wollen sie mit den Kindern Memory, Backgammon, Fußball und Basketball spielen. Israelische Restaurantbetreiber des Bezirks steuern zudem Hummus für das gemeinsamen Essen bei. Zum Abschluss sollen Luftballons in den Himmel steigen.

Eine deutsch-arabische Stadtführung zu Fuß für junge syrische Neuankömmlinge bieten die Beter der Synagoge Oranienburger Straße in Zusammenarbeit mit dem Reiseveranstalter Milk & Honey Tours an. Start ist an der Großen Hamburger Straße, anschließend soll der Tag bei einem gemeinsamen Essen in Neukölln ausklingen. In Kooperation mit IsraAID bietet die Beterinitiative in einem weiteren Projekt an, einen Tag mit Aktivitäten für Kinder und Erwachsene in einem Flüchtlingsheim in Spandau zu gestalten. Die Beter laden dazu ein, mit den Bewohnern Deutsch zu üben und ein Spielzimmer einzurichten.

Auch die Beter der USB Bet Haskala sind aktiv: Sie wollen mit einer Spenden- und Nachbarschaftsaktion rund um das Lichtburgforum am Gesundbrunnen Flüchtlingskindern helfen.

kerzen Zu einem gemütlichen und spirituellen Treffen lädt die Initiative Let’s Start Davening! Geflüchtete ein. Die Mitglieder der Fraueninitiative Bet Deborah helfen hingegen beim Umbau der Kerzenwerkstatt im ZWST-Kunstatelier Omanut.

Auch der Nachwuchs der Gemeinde ist aktiv: Die Kinder der Kita der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wollen ins Seniorenheim gehen und dort Tänze und Lieder aufführen. Auch die Kinder der Lauder Nitzan Kita werden am Mitzvah Day Senioren besuchen, ebenso wie Schüler der Heinz-Galinski-Grundschule.

Die Beter von Kahal Adass Jisroel planen, die Räume des Lauder-Nitzan-Kindergartens und der Lauder-Beis-Zion-Gemeinschaftsschule zu verschönern. Sie wollen Blumen pflanzen und die Zimmer dekorieren.

Die Schüler der Heinz-Galinski-Grundschule starten bereits Anfang der Woche in die Aktivitäten zum Mitzvah Day: Größere kümmern sich um kleinere Schüler – sie wollen zusammen backen und Blumenzwiebeln pflanzen. Außerdem werden die Schüler ins Tierheim Falkenberg fahren.

Lesen Sie mehr in der kommenden Printausgabe.

Informationen zu den verschiedenen Aktionen in Berlin unter www.mitzvah-day.de

Frankfurt am Main

Tagung »Jüdisches Leben in Deutschland« beginnt

Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden, nimmt teil

 18.11.2024

Berlin

Toleranz-Preis für Margot Friedländer

Engagement für Dialog, Toleranz und Erinnerung an die NS-Verbrechen: Das Jüdische Museum Berlin hat zum 23. Mal seinen »Preis für Verständigung und Toleranz« vergeben. Auch Delphine Horvilleur wurde ausgezeichnet

 17.11.2024

Engagement

Im Kleinen die Welt verbessern

Mitzvah Day: Wie der Tag der guten Taten positiven Einfluss auf die Welt nehmen will

von Paula Konersmann  17.11.2024

Porträt der Woche

Entscheidung in der Nacht

Alexander Khramtsov floh als russischer Oppositioneller nach Freiburg

von Anja Bochtler  17.11.2024

Gera/Weimar

Stolperstein geschändet und Gedenkkränze für die Opfer der Pogromnacht gestohlen

Am Denkmal des ehemaligen Synagogenraumes waren die Kränze am 9. November abgelegt worden

 16.11.2024

Hannover

»Dieses schockierende Ereignis trifft unsere ganze Stadt«

Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) ist entsetzt über antisemitische Schmierereien – rund 800 Menschen demonstrierten

 16.11.2024

Mainz/Speyer

SchUM-Stätten erhalten Sonderbriefmarke

Die 85-Cent-Marke ist bald verfügbar

 15.11.2024

Gedenken

Fenster in die Vergangenheit

Erinnerungszeichen für Joachim und Maria Both enthüllt

von Ellen Presser  15.11.2024

Würdigung

»Ein Jude ist in Teilen von Abu Dhabi sicherer als in Teilen Berlins«

Peter Maffay und Armin Laschet in einer Stuhlreihe in Düsseldorf: Was hat es damit auf sich? Es geht um Antisemitismus - und um Wege, ihn zu bekämpfen

von Nikolas Ender  15.11.2024