Anna Sochrina ist eine der fleißigen Helferinnen von »Impuls«, einem Integrationstreff der Jüdischen Gemeinde. Vor 15 Jahren kam die Schriftstellerin aus St. Petersburg nach Deutschland und engagiert sich seit etwa zehn Jahren. Sochrina organisiert hauptsächlich Lesungen mit jüdischen Dichtern. Für ihre Tätigkeit wurde sie jetzt mit 21 weiteren Ehrenamtlichen bei einer kleinen Feierstunde in der Oranienburger Straße von Projektleiterin Svetlana Agronik geehrt.
Die Lesungen sind ein Angebot von vielen, die durch die Helfer im »Impuls« möglich gemacht werden. Es gibt Konzerte, Vorträge, Film- und Theatervorführungen, Museumsführungen, zudem Kurse in Tanz, Theater, Kunst und Film. Dazu Projektleiterin Agronik: »Es geht darum, die deutsch-jüdische und russisch-jüdische Geschichte kennenzulernen, und die jeweilige Kultur dem anderen nahezubringen. Wir wollen es den alten und neuen Mitgliedern der Gemeinde erleichtern, sich gegenseitig verständlicher zu machen.«
Projekt Vor mehr als 13 Jahren ließ ihr diese Idee keine Ruhe. »Impuls« entstand. Zehn Jahre lang leitete Agronik das Projekt in ihrer Freizeit, »aus Überzeugung«, wie sie sagt. Seit drei Jahren ist sie dort nun hauptamtlich tätig. Früher gab es zwei Veranstaltungen pro Monat, mittlerweile sind es 100 pro Jahr, die von rund 4.000 Interessierten besucht werden.
»Unsere Idee war, zwischen den verschiedenen Kulturrichtungen und -formen zu vermitteln«, sagt Anat Bleiberg von der Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde. »Hier ist Integration mit Hilfe der eigenen Kultur möglich, hier können Brücken geschlagen und Impulse gegeben werden«, so Bleiberg.
Aber trotz aller Ideen und Ansprüche lässt der von der Gemeinde jährlich zur Verfügung gestellte Betrag von 7.000 Euro keine großen Sprünge zu. »Deshalb sind wir auf unsere ehrenamtlichen Helfer wie Anna Sochrina angewiesen. Sie machen eine wunderbare Arbeit und ermöglichen es, unseren Gemeindemitgliedern dieses wunderbare Angebot zu machen«, lobt Svetlana Agronik.