Jewrovision Special Act

»Ich unterstütze euch alle«

Mit seinen damals 16 Jahren war Nadav Guedj aus Israel einer der jüngsten Teilnehmer des Eurovision Song Contest (ESC) im vergangenen Mai in Wien. Mit seinem Song »Golden Boy« holte er den 9. Platz für sein Land – und rockte wenig später bei der Eröffnungsfeier der European Maccabi Games im Sommer 2015 die Berliner Waldbühne. Nun ist der junge Israeli zurück in Deutschland – genauer gesagt, in Mannheim.

Nadav, du trittst am Samstagabend bei der Jewrovision auf – dem größten jüdischen Musikwettbewerb in Europa. Dein Erfolg bei der Eurovision 2015 ist für viele Jewrovision-Teilnehmer ein Ansporn – und ein Traum, der wahr geworden ist. Wie hat dieser Auftritt dein Leben verändert? Ist es seitdem stressiger geworden?
Diese Erfahrung hat in meinem Leben eigentlich nichts Bedeutendes verändert. Was aber definitiv anders geworden ist: Als Jugendlicher, als junger Mann arbeite ich jetzt in dem Bereich, den ich liebe. Nicht jeder hat die Chance, das zu tun, was er wirklich mag. Diese ganze Eurovisionsgeschichte ist ein Segen für mein ganzes Leben, es war eine Ehre und eine großartige Erfahrung. Es hat mich dorthin gebracht, wo ich jetzt im Leben stehe, und ich bin dankbar dafür.

Viele Sänger, vor allem jüngere, sind ziemlich nervös, wenn sie auf die Bühne kommen. Manche können schon mehrere Nächte vor ihrem Auftritt nicht mehr schlafen. Was ist dein Tipp, das Lampenfieber zu überwinden?
Ich sehe keinen Grund, nervös zu werden. Man muss einfach alle Energie und Leidenschaft sammeln und sie zu Freude und Vergnügen machen. Einfach Spaß haben mit der Musik und dem Publikum.

Du bist mit einem englischsprachigen Song berühmt geworden. Was sind deine nächsten Pläne als Sänger in Israel? Könntest du dir zum Beispiel vorstellen, in einer Armeeband zu spielen?
Ja! Absolut! Das würde ich gerne machen. Und das ist genau das, was ich hoffentlich auch tun werde. Ich würde gerne meinen Dienst in der israelischen Armee mit meiner Arbeit verbinden – und genau das tun, worin ich wirklich am allerbesten bin.

Du bist im Sommer 2015 bei den 14. European Maccabi Games in Berlin aufgetreten. Jüdisches Leben in Europa – und gerade in Frankreich, wo du geboren bist – ist in diesen Tagen nicht immer easy. Was würdest du jungen europäischen Juden heute gerne sagen?
Ich unterstütze euch alle. Wir müssen stark und einig sein, so wie eine Familie. Und wir müssen hoffen, dass es eines Tages Frieden gibt.

Das Interview führte Ayala Goldmann.

Chanukka-Umfrage

»Wir brauchen das Licht«

Was für Lieblingssymbole haben Gemeindemitglieder? Und wie verbringen Familien das Fest, wenn ein Partner Weihnachten feiern möchte? Wir haben nachgefragt

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt  25.12.2024

Berlin

Wenn Hass real wird

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Einfluss sozialer Medien

von Alicia Rust  23.12.2024

Interview

»Wir sind neugierig aufeinander«

Amnon Seelig über die erste Konferenz des Kantorenverbandes, Lampenfieber und das Projekt Call a Kantor

von Christine Schmitt  22.12.2024

Porträt der Woche

Ein Signal senden

David Cohen ist Geschäftsführer eines Unternehmens und setzt sich gegen Judenhass ein

von Matthias Messmer  22.12.2024

Soziale Medien

In 280 Zeichen

Warum sind Rabbinerinnen und Rabbiner auf X, Instagram oder Facebook – und warum nicht? Wir haben einige gefragt

von Katrin Richter  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024

Ehrung

Verdiente Würdigung

Auf der Veranstaltung »Drei Tage für uns« wurde der Rechtsanwalt Christoph Rückel ausgezeichnet

von Luis Gruhler  19.12.2024