Gekreische schallt durch die Halle als Mike Singer auf die Bühne stürmt – der Half-Time-Act der Jewrovision hat auch hier viele, deutlich hörbare Fans. Singer ist aber nicht nur als Sänger hier, sondern steht später auch vor der kniffligen Aufgabe, die starken Auftritte der Jugendzentren zu bewerten. Und das wird ganz bestimmt nicht einfach. »Ich hatte bei allen Auftritten Gänsehaut!«, betont Mike.
Schon gleich zu Anfang schossen den Zuschauern Tränen in die Augen, als Chesed Gelsenkirchen mit seinem Auftritt mit Rap und Gesang an die israelischen Geiseln im Gazastreifen erinnerte.
Aber auch der Beitrag von Emet Nürnberg hatte eine starke Message: »Hast du jemals deinen Davidstern versteckt? Hast du dich jemals gefühlt wie ein Geschichtsprojekt?«, fragen die Sängerinnen. Und antworten mit knallrotem Licht: »Es reicht!«
Chasak Hamburg setzt auf 80er Jahre-Style, mit einem Pianospieler im Herzchenanzug und einer aufwendigen Choreografie. Jachad Köln und Kavanah Aachen, die in diesem Jahr zum ersten Mal zusammen auftreten, schicken drei noch sehr junge, begnadete Sängerinnen und Sänger ins Rennen. Mit Balletttänzerin, Glitzer und ganz viel Emotionen!
»Von München bis nach Tel Aviv«, singt Neshama München und der Song klingt dann auch wie aus einem Nachtclub in der israelischen Stadt am Meer. Kadima Düsseldorf verarbeitet in seinem Beitrag die konfliktreichen letzten Monate. »Ich will wieder Kind sein!« heißt es schon im Filmbeitrag.
Westfalen-Lippe rockt mit einem epischen Song, wehenden Fahnen und einem Gitarrensolo im Glitzerjackett die Bühne.
Dann schmettern zwei Beyonce-gleiche Sängerinnen ihre Ballade durch den Saal. Dazu gibt es eine perfekt synchrone Zick-Zack-Choreo.
Der letzte Act vor der Half-Time-Show ist dann We-zair aus Westfalen-Lippe, die mit einem epischen Song , wehenden Fahnen und einem Gitarrensolo im Glitzerjackett die Bühne rocken.
»Da wird man gleich ein bisschen nervöser«, kichern vier Mädchen von Jujuba aus Baden, die später noch auftreten. Glitzersternschen zieren ihre perfekt zurückgegelten Haare. »Die Acts waren krass gut«, sind sie sich einig. Und betonen: »Jeder hatte eine Botschaft.«
Dann stellen sie sich in einer Reihe auf – sie wollen noch einmal proben, bis es nach der Halbzeit für sie auf die ganz große Bühne geht.