DVD-Tipp

»Ich habe den Krieg gewonnen«

Für die Schüler der Ziehenschule in Frankfurt ist Trude Levi keine Unbekannte. Schon mehrere Male hat sie als Zeitzeugin des Holocaust vor ihnen gesprochen. Diesmal zeichnet die Klasse ihren Vortrag auf. Hält fest, wie sie mit ihrer Mutter, die durch die Verhaftung des Vaters vollkommen traumatisiert und apathisch ist, im Viehwaggon mit 120 Personen nach Polen deportiert wurde, wie sie den verschleppten Vater wiedertrifft und ihn an der Rampe von Auschwitz zum letzten Mal sieht. Die Schüler hören, wie sie stundenlang nackt auf dem Appellplatz mit Tausenden anderen Frauen ausharren muss.

Zwangsarbeit Zwischendurch stellen die Schüler Fragen, wie Trude Levi Schikanen, Krankheiten, Hunger aushalten konnte. Der Film aber zeigt noch mehr: Vier Schüler besuchen sie in ihrem Londoner Haus. In England lebt Levi nach einer Odyssee, die sie über Frankreich, Südafrika und Israel auf die britische Insel führte. Die jungen Leute besuchen mit ihr zusammen das ehemalige Munitionsfabrikgebäude, wo Levi von August 1944 bis zum Frühjahr 1945 Zwangsarbeit leisten musste, und verschiedene Gedenkstätten.

Trude Levi erzählt ihr Leben und Überleben in Auschwitz chronologisch. Eineinhalb Stunden lang, die mehr aussagen als manche Dokumentation. Entstanden ist eine DVD, die unentbehrliches Material an Schulen werden sollte, denn die Zeitzeugen sterben aus. Wie auch Trude Levi, die am 5. Dezember 88-jährig starb. Das Zeugnis auf der DVD aber könnte Authentizität erhalten.

Trude Levi: »Ich habe den Krieg gewonnen«, DVD, 90 Minuten, erhältlich über www.ziehenschule-online.de

Zeitz

Reinhard Schramm warnt vor Zweckentfremdung von Spendengeldern

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wirbt im Spendenstreit für Simon-Rau-Zentrum

 28.10.2024

Stuttgart

Lebensbejahende Botschaft

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs feierte das Neujahrsfest

von Brigitte Jähnigen  27.10.2024

München

Wunden, die nicht heilen

Tausende zeigten auf dem Odeonsplatz Solidarität mit Israel. Die IKG lud am Jahrestag des Hamas-Massakers zu einem Gedenkakt in die Synagoge

von Luis Gruhler  27.10.2024

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024

Porträt der Woche

Ein Leben mit Büchern

Tanja Korsunska aus Hannover liest, schreibt und organisiert Literaturfestivals

von Chris Meyer  20.10.2024