Berlin

Hummus und Schalom Alechem

Achtung: Hier spricht die Polizei», knarzte es am Sonntag über den Hof der Charlottenburger Heinz-Galinski-Schule. Doch wer sich da hinter das Steuer eines weiß-blauen Mercedesbusses geschwungen hatte, war nicht etwa ein Hauptkommissar auf der Jagd nach jugendlichen Straftätern, sondern die kleine Hannah aus der 1b.

Beim traditionsreichen Sommerfest, das in diesem Jahr unter dem Motto «Hand in Hand» stattfand, hatten Beamte den Polizeiwagen auf den Hof der Grundschule gefahren, um den Kindern den «toten Winkel» zu erklären. Wenig überraschend allerdings stellten sich Blaulicht, Sirene und Lautsprecher dann doch als interessanter heraus als eine Einführung in die Gefahren des Straßenverkehrs.

Programm Wie in jedem Jahr fanden sich auch am letzten Juni-Wochenende wieder Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde der Galinski-Schule ein, um einen erfolgreichen Schuljahresausklang zu feiern, dem umfangreichen Programm zu lauschen und bei Hummus und anderen Köstlichkeiten miteinander ins Gespräch zu kommen.

Und während sich die Sonne noch nicht ganz dazu entschließen konnte, ihr Versteck hinter der dichten Wolkendecke aufzugeben, wurde drinnen schon kräftig musiziert. Im großen Festsaal spielte das Schulorchester – von Schalom Alechem bis Freude schöner Götterfunke – zahlreiche jüdische und deutsche Klassiker.

Hand in Hand oder auch ganz alleine konnten die Gäste anschließend durch die verwinkelten Gänge des Neubaus schlendern, an naturwissenschaftlichen Experimenten teilnehmen, traditionellen israelischen Tanz lernen oder beim Judo in der Turnhalle zusehen, wie ihre Zöglinge einander sanft – und auch weniger sanft – auf die Matten beförderten.

Abschied Tradition hat beim HGS-Sommerfest auch der pünktliche Beginn, wie Schulleiterin Noga Hartmann vorab zum Amüsement der Anwesenden ironisch witzelte. Etwas Wehmut mischte sich dann aber doch in die ausgelassene Stimmung. Denn die engagierte Israelin wird die Schule nach den Sommerferien in Richtung Frankfurt am Main verlassen, um an der dortigen Lichtigfeld-Schule die Oberstufe mit aufzubauen.

Natürlich freue sie sich auf die neue Herausforderung, aber trotzdem falle es ihr schwer, die Schule und die Stadt hinter sich zu lassen. «Es blutet das Herz», gab die zierliche Pädagogin unumwunden zu. Hartmann kann auf erfolgreiche Jahre zurückblicken: Unter ihrer Regie wurde unter anderem die Nutzung des Smartboard für den Unterricht eingeführt, der Schulgarten neu gestaltet und zahlreiche Spielgeräte für den Pausenhof angeschafft.

Lesen Sie mehr in der nächsten Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

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