Josef Neuberger Medaille

Historikerin und Polizeibeamter ausgezeichnet

Die ehemalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Angela Genger, und Polizeihauptkommissar im Polizeipräsidium Düsseldorf, Klaus Dönecke, werden in diesem Jahr mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet. Das teilte die Jüdische Gemeinde Düsseldorf am Mittwoch mit. Genger und Dönecke werden für ihr jahrelanges Engagement gegen das Vergessen und gegen Antisemitismus ausgezeichnet, erklärte die Gemeinde.

Erinnerungskultur Die ehemalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, Angela Genger, habe durch den Aufbau der Gedenkstätte, ihrem aktiven Einsatz und jahreslangem Engagement für eine emotionale aber gleichzeitig historisch korrekte Erinnerungskultur dafür gesorgt, dass die Opfer des Nationalsozialismus aus Düsseldorf und Umgebung nicht in Vergessenheit geraten sind, heißt es in der Mitteilung. »Sie hat sich deshalb in besonderem Maße für die Medaille qualifiziert.«

Polizeihauptkommissar Klaus Dönecke habe vor allem für die weitere Aufklärung der bis dahin weitgehend unerforschten Gräueltaten von Düsseldorfer Polizisten während des Holocaust gesorgt und Täter namhaft gemacht. Mit der Vergabe der Josef-Neuberger-Medaille an ihn werde sein aktiver Einsatz und jahrelange Forschungsarbeit im In- und Ausland durch die Benennung dieser Täter gewürdigt. Der Polizeibeamte habe entscheidend für Aufklärung und gegen das Vergessen gewirkt und sich dadurch in besonderem Maße für diesen Preis qualifiziert.

Preisträger Die Düsseldorfer Gemeinde verleiht ihre höchste – nach dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Justizminister Josef Neuberger (1902 bis 1977) benannte – Auszeichnung seit 1991. Der Preis wird an Personen des nichtjüdischen öffentlichen Lebens vergeben, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben.

Zu den bisherigen Trägern gehören unter anderen Bundespräsident a. D. Roman Herzog, Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Toten Hosen und Professor Thomas Leander. Erster Preisträger war 1991 der damalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und spätere Bundespräsident Johannes Rau. Im vergangenen Jahr wurden Ahmad Mansur und Hamad Abdel-Samad ausgezeichnet. ja

Porträt der Woche

Zurück ins Land der Eltern

Liliana Goldstein de Kühne stammt aus Argentinien und folgte ihrer großen Liebe

von Gerhard Haase-Hindenberg  07.09.2024

Frankfurt

Resilienz finden

Der Jewish Women* Empowerment Summit diskutierte über die Folgen des 7. Oktober – und was Einzelnen nun helfen könnte

von Johanna Weiß  07.09.2024

Berlin

Von Generation zu Generation

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  06.09.2024

München

Schüsse aufs Konsulat: Bayern will Präventionskonzepte prüfen

Für eine Verschärfung des Sicherheitskonzepts des Münchner Oktoberfestes sieht Herrmann hingegen keinen Anlass

 06.09.2024

Kreuzberg

Zu Zondek ans Urban

Im Vivantes-Klinikum zeigt eine Ausstellung sieben Episoden aus dem Leben des einstigen Chefarztes Hermann Zondek

von Katrin Richter  06.09.2024

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

Potsdam/Berlin

Neue Stiftung für Ausbildung von Rabbinern nimmt Arbeit auf

Zentralratspräsident Schuster: »Die neue Ausbildung öffnet wichtige internationale Horizonte und Netzwerke innerhalb des liberalen und konservativen Judentums«

von Yvonne Jennerjahn  06.09.2024 Aktualisiert

Medien

»Unsere Zukunft in die Hand nehmen«

Jenny Havemann ist Organisatorin des zweitägigen »Media Tel Aviv – Israeli-European Summit«. Ein Gespräch über die deutsche Israel-Berichterstattung, Objektivität und den 7. Oktober

von Katrin Richter  06.09.2024

München

Rabbiner offerieren »Gemeindepaket«

Mit besonders auf kleine Gemeinden abgestimmten Dienstleistungen will die Europäische Rabbinerkonferenz halachische Standards aufrechterhalten

 05.09.2024