In den jüdischen Gemeinden findet auch in diesem Jahr wieder der »Mitzvah Day« statt. An diesem Sonntag spenden weltweit etwa 40.000 Menschen ihre Zeit, um die Welt ein Stück besser zu machen.
Der »Tag der guten Taten« beruht auf der Überzeugung, dass jeder die Welt positiv beeinflussen kann. Die Idee: An einem festgelegten Tag im Jahr soll mit besonderen Projekten das Augenmerk auf zentrale jüdische Werte wie Tikkun Olam (Verbesserung der Welt), Tzedek (Gerechtigkeit) und Gemilut Chassadim (Mildtätigkeit) gelenkt werden. Der Mitzvah Day will dazu beitragen, weltweit mit vereinten Kräften in unzähligen kleinen Handlungen die Welt ein Stück zu verbessern.
So werden an diesem Tag etwa Essensspenden gesammelt und verteilt, Senioren oder einsame Menschen besucht, Müll aufgesammelt, Bäume gepflanzt oder Geschenke für bedürftige Kinder vorbereitet. Es geht dabei ausdrücklich nicht um Geld, sondern um die gespendete Zeit und das Zupacken jedes Einzelnen.
flüchtlinge Der Zentralrat plant, am Sonntag gemeinsam mit Teilnehmern des Film- und Integrationsprojekts »R.future-TV: Flüchtlinge für Demokratie und Menschenrechte« auf einem Spielplatz in Berlin-Marzahn aktiv zu werden. Es soll ein Bauerngarten winterfest gemacht und Kompost umgeschichtet werden, Frühlingsblumen-Samenkugeln hergestellt und ein Lehmofen gebaut werden, man wird »typisch jüdische Suppe« kochen, »typisch arabisches Brot« backen – und gemeinsam essen.
Für die diesjährigen Projekte in Berlin haben sich 250 Teilnehmer angemeldet, deutschlandweit wollen rund 3300 für ein gesellschaftliches Miteinander aktiv werden.
Das Konzept des Mitzvah Day entstand vor mehr als 20 Jahren in den USA. Der Zentralrat der Juden führte den Mitzvah Day Deutschland im Jahr 2012 ein. Bereits ein Jahr später fand der Mitzvah Day erstmals bundesweit statt – und wuchs seitdem schnell. 2015 im Rahmen der Flüchtlingskrise rief der Zentralrat zu Projekten für Geflüchtete auf und unterstützte mehr als 30 solcher Projekte. ja