Im Düsseldorfer Schulministerium hat die Vorsitzende der Union progressiver Juden (UpJ), Sonja Guentner, am 24. September ein weiteres Lehrbuch für den jüdischen Unterricht vorgestellt. Der dritte Band in der Reihe Rosch Pina mit dem Titel Schai richtet sich an Kinder zwischen elf und 13 Jahren und soll der Vorbereitung auf Bar- und Batmizwa dienen.
Mit mehr als 200 Seiten ist es der bislang umfangreichste Teil des Unterrichtswerks, das gemeinsam von der UpJ und der Zürcher liberalen Gemeinde Or Chadasch entwickelt wurde. Das reich bebilderte Buch widmet sich der Liturgie der Gebete, führt in Tora, Prophetenbücher und die Schriften des Tanach ein, skizziert auf 25 Seiten den Talmud sowie das jüdische Religionsrecht, die Halacha, und informiert dann über die Länder der antiken Israeliten und den heutigen Staat Israel. Autorin ist erneut die Soziologin Sylvia Dym, Ehefrau des liberalen Zürcher Gemeinderabbiners.
Bräuche Ende vergangenen Jahres und im Frühjahr 2013 erschienen bereits zwei Bände für den Unterricht mit jüngeren Kindern. Der erste Band Rachel mit den Schwerpunkten Schabbat, Kalender und Feiertage ist für Schüler zwischen sechs und acht Jahren vorgesehen. Band zwei für die Neun- und Zehnjährigen geht auf jüdische Bräuche im Lebenszyklus ein, vermittelt jüdische Werte und Gebote und macht die Kinder mit wichtigen biblischen Erzählungen vertraut.
An der Vorstellung der Bücher nahm auch Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann teil. Sie betonte, dass die Bände zwar keine offiziell zugelassenen Lehrmaterialien seien, aber sehr gut im Rahmen des Lehrplans des jüdischen Religionsunterrichts eingesetzt werden könnten.
Alle drei Bücher wurden in der Jüdischen Verlagsanstalt Berlin (JVB) veröffentlicht. Verlagsleiterin Irith Michelsohn kündigte an, die offizielle Zulassung zu beantragen. Es sei im Übrigen ein Post-Bar-/Batmizwa-Lehrbuch für die über 13-Jährigen in Vorbereitung, außerdem ein Lehrerband und dazugehörige Schülerarbeitshefte.