EILMELDUNG! Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

Berlin

Größter Schabbat in Neukölln

Rekord gebrochen: In Berlin wurde am Freitagabend der größte Kabbalat Schabbat aller Zeiten gefeiert. Foto: Uwe Steinert

Bei Wein, Brot, Gefilte Fisch und mit viel Tanz und Gesang haben am Freitagabend im Berliner Hotel Estrel knapp 3000 Menschen gemeinsam den Schabbat verbracht – und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Kurz nach Mitternacht verkündete der eigens aus London eingeflogene Guinness-Buch-Schiedsrichter Pravin Patel den jubelnden Teilnehmern der European Maccabi Games (EMG) das amtliche Endergebnis.

Obwohl im Laufe des Abends der Saal aus allen Nähten platzte und viel mehr Essen als ursprünglich geplant ausgegeben wurde, konnten, aufgrund der strengen Guinness-Buch-Auflagen, nur 2322 Teilnehmer auch wirklich gezählt werden.

Dennoch reichte das Ergebnis leicht aus, um offiziell festzuhalten: Das größte Schabbat-Dinner aller Zeiten wurden mitten in Berlin-Neukölln abgehalten. 2014 fand der bislang größte Kabbalat Schabbat mit 2226 Teilnehmern in Tel Aviv statt.

abendgarderobe Dass es ein besonderer Abend werden würde, kündete sich schon im Vorfeld an. Nachdem ein Großteil der Sportler von den Wettkämpfen zurückgekehrt war, versammelte man sich gut gestylt und in Abendgarderobe in der Lobby. Es wurde gelacht, getrunken und bereits ein wenig getanzt.

Rabbiner Yehuda Teichtal, der vor dem Essen zusammen mit dem Berliner Gemeinderabbiner Yitshak Ehrenberg den Kiddusch über Brot und Wein sprach, freute sich über die große Versammlung: »Die Stimmung ist einmalig und unglaublich positiv. Wir sehen hier wirklich lebendige Jüdischkeit.«

Nachdem mit dem Lichterzünden der offizielle Eingang des Schabbats gefeiert wurde, ging es für die EMG-Athlethen und ihre Gäste hinüber ins Estrel Convention Center, wo der Kabbalat Schabbat in dreifacher Ausführung begangen wurde. Neben dem orthodoxen Gottesdienst, der von dem Bildungsdirektor der Maccabi World Union, Rabbiner Carlos Tapiero, abgehalten wurde, gab es auch ein Angebot für liberale Gläubige und eine Junior-Synagoge für Jugendliche, in der es ausgesprochen lebhaft zuging.

Dann näherte sich der Abend endlich dem Punkt, auf den alle Beteiligten hingefiebert hatten. In Scharen strömten die Menschen in den großen Saal, in dem festlich gedeckte Tische standen. Schon vor dem Segensspruch brandeten immer wieder Gesänge durch die Halle, es wurde geklatscht und gelacht, ganze Delegationen standen auf ihren Tischen.

Regularien Nach knapp einer Stunde gab der Estrel-Chefkoch einen Zwischenstand durch: »Wir haben mittlerweile über 3000 Essen ausgegeben. Geplant hatten wir eigentlich nur 2600«. Schon zu diesem Zeitpunkt rechneten alle Teilnehmer fest damit, dass der Guinness-Rekord von Tel Aviv fallen würde.

Dass es zum Ende allerdings doch noch einmal knapp wurde, lag daran, dass nicht alle Regularien korrekt erfüllt wurden. Zum Beispiel standen nicht alle Vorspeisenplatten pünktlich fünf Minuten nach dem Kiddusch auf den insgesamt 210 Tischen.

Am Ende konnte der Gastgeber und Makkabi-Deutschland-Präsident Alon Meyer aber trotzdem entspannt aufatmen: »Das muss man sich einmal vorstellen oder eigentlich auf der Zunge zergehen lassen: Der größte Kabbalat Schabbat, den es jemals und weltweit gab, hat hier in Berlin stattgefunden, inmitten von Berlin, wir freuen uns riesig«, sagte Meyer sichtlich berührt.

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024

Aus einem Dutzend Ländern kamen über 100 Teilnehmer zum Shabbaton nach Frankfurt.

Frankfurt

Ein Jahr wie kein anderes

Was beschäftigt junge Jüdinnen und Juden in Europa 13 Monate nach dem 7. Oktober? Beim internationalen Schabbaton sprachen sie darüber. Wir waren mit dabei

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Porträt

»Da gibt es kein ›Ja, aber‹«

Der Urgroßvater von Clara von Nathusius wurde hingerichtet, weil er am Attentat gegen Hitler beteiligt war. 80 Jahre später hat nun seine Urenkelin einen Preis für Zivilcourage und gegen Judenhass erhalten. Eine Begegnung

von Nina Schmedding  19.11.2024

ZWST-Tagung

Das Fremdsein überwinden

Experten tauschten sich über Strategien zur besseren Integration von Minderheiten aus

von Johanna Weiß  19.11.2024