Der Förderverein für Jüdisch-Israelische Kultur in Thüringen e.V. hat das mit 5200 Euro dotierte Robert-Goldmann-Stipendium der Stadt Reinheim in Hessen erhalten. Damit werden die Arbeit und das Engagement des Vereins in der politischen Bildungsarbeit gewürdigt, teilte der Verein in Erfurt mit. Gemeinsam mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen richte der Förderverein unter anderem die Jüdisch-Israelischen Kulturtage aus.
In seiner Laudatio sagte Franz-Josef Schlichting, Beauftragter der Thüringer Landesregierung für Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, auch dank der engagierten Arbeit des Vereins sei jüdische Kultur in Erfurt und in Thüringen heute weit über die Grenzen der Landesgemeinde hinaus präsent.
Wahrung der Menschenwürde
Johannes Gräßer, Leiter der Kulturtage, nahm am Donnerstagabend die Auszeichnung gemeinsam mit der Vorsitzenden des Fördervereins, der Landtagsabgeordneten Dorothea Marx (SPD), in Empfang. Gräßer dankte stellvertretend den vielen Ehrenamtlichen und weiteren Engagierten, die seit drei Jahrzehnten einen tragenden Anteil am Gelingen vieler Projekte hätten.
Das Goldmann-Stipendium wird seit 1999 an Personen und Institutionen vergeben, die sich mit Fragen der Wahrung der Menschenwürde unter besonderer Beachtung des deutsch-jüdischen Verhältnisses beschäftigen. Die Stadt Reinheim würdigt damit zugleich das Wirken des deutsch-amerikanischen Journalisten Robert Goldmann (1918-2021), der sich für den Ausgleich zwischen Deutschen und Juden engagiert hatte.
In Thüringen wird die rechtsextremistische AfD immer stärker. Jüngsten Umfragen zufolge könnte sie auf zwei Drittel der Stimmen hoffen, wenn jetzt Landtagswahlen anstünden. Die Situation macht die politische Bildungsarbeit in dem Bundesland umso wichtiger. epd