Die künftige Struktur der Potsdamer Rabbinerausbildung am Abraham-Geiger-Kolleg und am Zacharias-Frankel-College ist weiter offen. Der Zentralrat der Juden sei als größter Zuwendungsgeber der Rabbinerausbildung in Gesprächen über eine tragfähige Zukunft mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin als Inhaberin der Ausbildungsstätten, sagte ein Sprecher des Zentralrats dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin. Dabei werden auch mögliche Trägerstrukturen erörtert. Wann eine Entscheidung fallen könnte, sei derzeit noch offen.
»Die Gespräche hinsichtlich der Neustrukturierung laufen aktuell«, sagte der Sprecher des Zentralrats: »Eine zeitliche Prognose ist gegenwärtig leider nicht möglich.«
Von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin hieß es, die laufenden Verhandlungen befänden sich »auf einem guten Weg«. Es werde jedoch um Verständnis gebeten, dass dazu derzeit keine Statements abgegeben werden könnten.
Umstrukturierung Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hatte die Trägerschaft der Rabbinerausbildung an den beiden An-Instituten der Universität Potsdam im Januar übernommen. An-Institute sind rechtlich selbstständige Einrichtungen an Hochschulen, die ausschließlich organisatorisch, personell und räumlich mit der jeweiligen Hochschule verflochten sind.
Der Zentralrat der Juden hatte Anfang März empfohlen, die Trägerschaft in eine Stiftung zu überführen, um auf diesem Wege eine stabile Grundlage und eine förderfähige Struktur für deren Arbeit zu schaffen.
Im vergangenen Jahr war die Potsdamer Rabbinerausbildung nach Vorwürfen unter anderem des Machtmissbrauchs gegen Rabbiner Walter Homolka in die Schlagzeilen geraten. Danach begannen verschiedene Anläufe zur Schaffung neuer Strukturen für die beiden Ausbildungsstätten.
Das Abraham-Geiger-Kolleg bildet seit 2001 Rabbiner aus. epd