Ein Erfurter Bürger hat eine Unterschriftenkampagne initiiert, um Wolfgang Nossen (1931–2019), den langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, zu ehren.
Wie die »Thüringische Landeszeitung« in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, schlägt Roland Büttner vor, einen bisher namenlosen Weg am Alten Jüdischen Friedhof in der thüringischen Landeshauptstadt nach Nossen zu benennen. Ein entsprechender Antrag wurde laut dem Bericht bereits an die Erfurter Straßennamenkommission übergeben.
UNTERSTÜTZUNG Reinhard Schramm, Vorstandsvorsitzender der Thüringer Landesgemeinde, unterstützt Büttners Initiative. »Ich finde das gut«, sagte er der Jüdischen Allgemeinen. Es sei schön, dass dieser Aufruf aus der Bürgerschaft komme.
Wolfgang Nossen hat sich dafür eingesetzt, den wachsendem Antisemitismus entschieden und geradlinig zu bekämpfen.
Schramm würdigte die Verdienste seines Vorgängers, der von 1995 bis 2012 amtierte und am Dienstag 90 Jahre alt geworden wäre. Nossen habe die Gemeinde in einer Zeit übernommen, als sie durch den Zuzug von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion stark gewachsen sei.
ERFOLG Schramm spricht in diesem Zusammenhang von einer »Erfolgsperiode«, an der Nossen einen wesentlichen Anteil gehabt habe. Wolfgang Nossen habe sich außerdem dafür eingesetzt, den wachsendem Antisemitismus entschieden und geradlinig zu bekämpfen.
Reinhard Schramm plädiert zudem dafür, weitere Vorsitzende der Thüringer Landesgemeinde seit 1945 zu würdigen. Bisher trägt lediglich der Platz, auf dem die Erfurter Synagoge steht, den Namen des ersten Nachkriegsvorsitzenden Max Cars. ja