Zehn Gemeinden vor allem in den Großstädten des Ruhrgebiets und Westfalens bilden gemeinsam den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe. Sie verteilen sich über eine riesige Fläche, daher ist es im Alltag nicht einfach, mitzubekommen, was in den anderen Gemeinden gerade so passiert.
Kontakt Das hat sich geändert, seitdem es das »Jüdische Echo Westfalen« (J.E.W.) gibt, das Magazin des Landesverbandes. »Der Kontakt der zehn Gemeinden untereinander ist durch das Journal intensiver geworden. Die Kommunikation untereinander und die Vernetzung wird verbessert«, sagt Alexander Sperling, Geschäftsführer des Landesverbandes.
Auch wenn von »Jüdisches Echo Westfalen« erst zwei Ausgaben erschienen sind, kann das Magazin auf eine lange Tradition zurückblicken: »Seit den 90er-Jahren gab die Dortmunder Gemeinde eine Zeitschrift heraus. Anfangs waren das nur ein paar kopierte Blätter, später wurde es dann zu einem richtigen Magazin unter dem Titel ›Schalom Dortmund‹.« Und ein richtiges Magazin ist auch das »Jüdische Echo Westfalen«.
Wechsel Im Schnitt hat es 60, die erste Ausgabe brachte es auf 128 Seiten. Das »Echo« erscheint zweisprachig auf Deutsch und Russisch. Das Themenspektrum umfasst Artikel über Rechtsextremismus, Berichte von Gemeindefeiern, historische Texte und Porträts im Wechsel. Alle Artikel werden von den Gemeinden eingereicht und von der Redaktion bearbeitet. Ein Grafikbüro unterstützt die Redaktion bei der Gestaltung. 6000 Mitglieder haben die Gemeinden des Landesverbandes, das »Echo« wird in einer Auflage von 4000 Exemplaren gedruckt.
Natürlich hat sich Corona auf die Arbeit der ehrenamtlichen Redaktion ausgewirkt. Es waren dabei nicht die Abläufe, die durch die Pandemie gestört wurden, sondern die Gemeinden reichten weniger Texte ein. »Es fielen zahlreiche Veranstaltungen aus. Das haben wir gemerkt, aber die Lage ist dabei, sich zu normalisieren«, sagt Sperling.
Kraftakt Sechs Ausgaben im Jahr will der Landesverband herausbringen – mittelfristig. Zurzeit schafft die Redaktion vier Ausgaben pro Jahr, was schon ein Kraftakt ist.
Zurzeit erscheint das »Echo« ausschließlich als gedruckte Ausgabe. »Wir wollen künftig auch im Internet erscheinen. Aber es ist uns vor allem wichtig, dass die Gemeindemitglieder das Magazin zugesandt bekommen. Nicht alle sind ständig online, und wenn es einmal in der Wohnung ist, steigt die Chance, dass es gelesen wird«, sagt Sperling. »Für uns ist das Magazin auch eine wichtige Möglichkeit, mit wirklich allen Gemeindemitgliedern in Kontakt zu treten.«