Die jüdische Gemeinde von Frankfurt an der Oder hat eine neue Torarolle: Die letzten Buchstaben sollten bei der Einweihungsfeier am Mittwoch eingetragen werden. Die fast 200 Jahre alte Torarolle stammt ursprünglich aus Fürth, wurde dort nach den NS-Novemberpogromen 1938 von einem Mitglied der jüdischen Gemeinde vor der Zerstörung gerettet und in den vergangenen Monaten in den USA restauriert.
restauriert Damit verfügt die jüdische Gemeinde der Stadt nach Angaben von Brandenburgs Landesrabbiner Shaul Nekrich nun über eine koschere Torarolle, die allen religiösen Anforderungen entspreche. Die aus mehr als 600.000 Schriftzeichen bestehende Schrift gilt nur dann als koscher, wenn bei der Abschrift keinerlei Fehler gemacht wurden. Die restaurierte Torarolle wurde von dem Ehepaar Leonard und Barbara Wien aus Miami in den USA zum Andenken an ihre im Holocaust ermordete Familie gestiftet.
Die jüdische Gemeinde von Frankfurt an der Oder wurde 1998 neu gegründet und hat rund 200 Mitglieder. Die erste neue Torarolle für eine jüdische Gemeinde in Brandenburg seit dem Ende der NS-Zeit war 2008 in Frankfurt an der Oder eingeweiht worden und wird nach Angaben von Nekrich inzwischen von einer anderen Gemeinde genutzt. Das aus Israel stammende Pergament war ein Geschenk von Chabad Lubawitsch. epd