Frankfurt/Main

Gemeinde distanziert sich von Chabad

Die Westend-Synagoge in Frankfurt am Main Foto: dpa

In einem Schreiben an die Mitglieder hat der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt »mit großem Bedauern« mitgeteilt, »dass unsere anhaltenden Bemühungen, mit Chabad Lubawitsch Frankfurt am Main ein friedliches Miteinander unter einem Dach zu gestalten, bisher gescheitert sind«.

Chabad-Veranstaltungen würden nun nicht mehr mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde stattfinden, und die Gemeinde werde »zukünftig keine Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Aktivitäten von Chabad Lubawitsch Frankfurt zur Verfügung stellen«.

Rabbinat Die Führungsebene von Chabad Lubawitsch Frankfurt habe, so heißt es weiter in dem Schreiben, »nach dem Ausscheiden von Oberrabbiner Menachem Halevi Klein und der Anstellung von Rabbiner Avichai Apel die Autorität des Rabbinats der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R. diskreditiert, die Verantwortung, die die Gemeinde als Hausherr in der Westend-Synagoge hat, ignoriert und sich gegenüber der Gemeindevertretung respektlos verhalten«.

Unterzeichnet wurde das Schreiben, das auf der Website der Gemeinde zu lesen ist, vom Vorstandsvorsitzenden Salomon Korn sowie den Vorstandsmitgliedern Benjamin Bloch, Marc Grünbaum, Leo Latasch und Harry Schnabel.

Nutzung Chabad Lubawitsch Frankfurt, so die Autoren, habe in der Vergangenheit »stets ideelle und materielle Unterstützung« durch die Jüdische Gemeinde und viele Freiheiten in der Nutzung von Räumlichkeiten der Gemeinde gehabt. Die Organisation habe sich jedoch »nicht kooperativ« gezeigt und sei »vor allem auf eigene Interessen bedacht«.

Bis Chanukka 2016, schrieb der Vorstand, sei es der Gemeinde ein Anliegen gewesen, die Zusammenarbeit mit Chabad in Frankfurt fortzuführen. Doch »zunehmend aggressives Verhalten sowie Beschimpfungen und Respektlosigkeiten gegenüber unseren beiden Rabbinern« hätten zu der Entscheidung geführt, Chabad Lubawitsch die bisher gewährte Unterstützung zu entziehen.
ln der aktuellen Konstellation der Chabad-Führung in Frankfurt sei »ein friedliches Miteinander zum Wohl der jüdischen Gemeinschaft in Frankfurt nicht mehr möglich«.

Abschließend schrieb der Vorstand: »Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir als Gemeindeführung unabhängig von Einzelinteressen – heute und künftig – vor allem zum Wohl unserer Gemeinde handeln. Jüdisches und religiöses Leben in Frankfurt war vor Chabad möglich, und wir versichern, dass es auch ohne Einbindung von Chabad weiterhin möglich sein wird.« ja

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Kaiserslautern

»Jetzt beginnt etwas Neues«

Mehr als fünf Jahre hat sich die Sanierung des Gemeindehauses der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz in Kaiserslautern hingezogen. Am Sonntag wurde das Zentrum mit der neu gestalteten Synagoge seiner Bestimmung übergeben

von Joachim Schwitalla  11.04.2025 Aktualisiert

Feiertage

Pessach ist das jüdische Fest der Freiheit - und der Frauen

Die Rolle und Verdienste von Frauen würdigen - dafür ist Pessach eine gute Gelegenheit, sagen Rabbinerinnen. Warum sie das meinen und welchen Ausdruck diese Perspektive findet

von Leticia Witte  11.04.2025

Erinnerungen

Als Charlotte Knobloch ihren ersten Kaugummi aß

Als jüdisches Mädchen überlebte sie die Nazizeit in einem Versteck, bis die Amerikaner ins Dorf kamen. Für Charlotte Knobloch ist das Kriegsende mit süßen und dramatischen Erinnerungen verbunden

 11.04.2025

Pessach

Lang, länger, Seder

Schnell mal eben feiern? Von wegen. Für den ersten Abend muss man sich Zeit nehmen – warum eigentlich? Und wie kommen alle gut unterhalten bis zum Afikoman? Wir haben nachgefragt

von Katrin Richter  11.04.2025

Pessach

Kraft und Zuversicht

Das jüdische Volk war von jeher stark und widerstandsfähig – wir werden auch die Herausforderungen der heutigen Zeit bestehen

von Charlotte Knobloch  11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafeln

von Katrin Richter  10.04.2025

Kaschern

Vor Pessach muss der Schammes ran

In der Synagogenküche reinigt Leonid Golzmann Töpfe und Behälter für die ganze Gemeinde

von Alicia Rust  10.04.2025

Frankfurt

Tanzen für Tirza

30 Gruppen aus jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland trafen sich beim fünften ZWST-Tanzfestival

von Eugen El  10.04.2025