Mit einer App will die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main ab sofort ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten. Die neue Anwendung informiert über die Gemeinde, Termine und Veranstaltungen und hat einen internen Bereich, der Mitgliedern helfen und sie vernetzen soll. Das Format sei bundesweit bisher einmalig, sagte der Gemeindedezernent für Digitalisierung, Benjamin Graumann, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am Sonntag ging die Anwendung offiziell an den Start.
Graumann betonte mit Blick auf grassierenden Antisemitismus, dass die App auch bei einem möglichen Sicherheitsproblem Gemeindemitglieder über eine Pushnachricht warnen - und wieder Entwarnung geben könnte. Mit der App wollen die Frankfurter laut Graumann auch Vorreiter und Ratgeber für andere jüdische Gemeinden auf dem Digitalisierungsweg sein: »Viele blicken sehr gespannt darauf. Ich bin zuversichtlich, dass es Nachahmer geben wird.«
Die Frankfurter Gemeinde gehört mit knapp 7.000 Mitgliedern zu den vier größten jüdischen Gemeinden in Deutschland. Die Gemeinden unter dem Dach des Zentralrats der Juden in Deutschland haben nach offiziellen Angaben rund 95.000 Mitglieder. Seit drei Jahren sei an der neuen App gearbeitet worden, so Graumann. Man habe sich auch kirchliche Apps angeschaut, um sich Impulse zu holen. Eine aktive Zusammenarbeit habe es aber nicht gegeben. kna