Mit einer Kundgebung auf dem Marienplatz will das Bündnis »München ist bunt!« am Freitag um 14 Uhr ein deutliches Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus setzen.
Die Kundgebung, bei der unter anderem Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, und Oberbürgermeister Dieter Reiter sprechen werden, will ein klares Zeichen setzen, dass Juden in München nicht alleingelassen würden. Ein gemeinsames und starkes Nein der Gesellschaft zu jeder Form von Judenhass sei wichtig.
nahostkonflikt Beleidigungen, Bedrohungen und sogar Gewalt gegen Juden und jüdische Einrichtungen seien fast schon alltäglich geworden, stellen die Initiatoren der Veranstaltung nicht nur mit Blick auf die Demonstrationen fest, die während des jüngsten Nahostkonflikts eine weitere Welle von Judenhass losgetreten hätten.
Sorge bereitet den »München ist bunt!«-Machern die Verbindung zwischen Rechtsextremisten und sogenannten Corona-Leugnern.
Sorge bereitet den »München ist bunt!«-Machern die Verbindung zwischen Rechtsextremisten und sogenannten Corona-Leugnern. »Sie spielen einander alte antisemitische Stereotype zu und verharmlosen den Holocaust«, beschreiben die Verantwortlichen das aktuelle Problem.
Angst und Unsicherheit seien in vielen Städten längst wieder zu bestimmenden Faktoren des jüdischen Lebens geworden, heißt es in dem Aufruf zur Kundgebung. »Dass jüdische Menschen in Sicherheit leben können, muss endlich selbstverständlich werden«, betonte Micky Wenngatz, Gründerin des Vereins für Toleranz und gegen Rassismus, der seit elf Jahren besteht.
normalität Jüdisches Leben, das nur hinter Panzerglas und Sicherheitsschleusen möglich ist, sei beschämend. »Die Normalität eines Lebens ohne Angst muss allen Menschen offenstehen – unabhängig von Religion und Herkunft«, erklärte sie.
Das Bündnis bekommt Unterstützung aus der Bundeshauptstadt. Der in Israel geborene und in Berlin aufgewachsene Rapper, Sänger, Songwriter, YouTuber und Buchautor Ben Salomo hat sein Kommen zugesagt.