Erst war es nur eine dunkle Wolkenwand am Himmel, von der alle hofften, dass sie rasch wieder vorbeiziehen würde. Doch pünktlich zur Eröffnung des »Israeltags« am Donnerstagnachmittag prasselte der Gewitterregen dann doch nieder. Vertreiben ließen sich die vielen Freunde Israels, die zum Odeonsplatz am Rand der Münchner Altstadt gekommen waren, von dem halbstündigen Regen-Intermezzo indes nicht.
Das Zusammenrücken der Gäste unter den großen Schirmen entsprach genau der Idee, die hinter dem Israeltag steht. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, war nicht die einzige Protagonistin, die auf den zunehmenden Antisemitismus und Israel-Hass hinwies, der entschlossen bekämpft werden müsse.
anlass Den Blick auf den eigentlichen Anlass, der mit dem Israeltag verbunden ist, verlor die IKG-Präsidentin aber nicht aus dem Auge. »Wir sind heute hier, um Israel zu feiern. Wir feiern es als das, was es ist: ein großartiges, spannendes, interessantes, aufregendes, vielfältiges und offenes Land, das seit 70 Jahren gegen alle Widerstände blüht und gedeiht«, sagte sie.
Ein Blick auf die Redner-, Gäste- und Besucherliste des Israeltags mache deutlich, wie eng die jüdische Gemeinschaft in das gesellschaftliche Netz Münchens eingebunden ist – und in das politische. Diesen Akzent setzte zum Beispiel Georg Eisenreich, Bayerns neuer Minister für Europa, Digitales und Medien.
Der Politiker ließ keinen Zweifel daran, dass die Bayerische Staatsregierung keine Form von Antisemitismus zulassen werde. »Wir zeigen klare Kante gegen Antisemitismus. Wenn Juden angegriffen werden, werden auch wir angegriffen«, erklärte er.
beziehungen Eisenreich sprach auch die engen, seit Langem bestehenden bilateralen Beziehungen Bayerns mit dem jüdischen Staat an und stellte fest: »Wir können viel von Israel lernen.« Er sprach in diesem Zusammenhang speziell die Bedeutung Israels im Hightech-Bereich an. Den Charakter des Landes und einzigen Demokratie im Nahen Osten bezeichnete er als »friedlich«, »offen« und »innovativ«.
Wie wichtig der Israeltag als Zeichen der Freundschaft mit und zu Israel ist, bekundeten Vertreter der unterschiedlichsten Bereiche. Bürgermeister Schmid als Vertreter der Landeshauptstadt gehörte unter anderem dazu. Ihm und vielen anderen Gästen, darunter auch Generalkonsulin Sandra Simovich, wurde ein buntes Programm aus Musik, Tanz und Informationen geboten.
Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über den »Israeltag« in unserer Ausgabe am Donnerstag.