Frankfurt

Gedenktafel und Kundgebung erinnern an Blanka Zmigrod

Mit Renée Sztabelski-Salzman nahm auch eine Angehörige von Blanka Zmigrod an der Übergabe der Gedenktafel teil. Foto: Stadt Frankfurt am Main/Bernd Georg

»Meine Genugtuung für das, was mir die Nazis angetan haben, ist zu überleben und so gut und so lange wie möglich zu leben.« Dieses Zitat der Schoa-Überlebenden Blanka Zmigrod (1924-1992) steht auf einer Gedenktafel, die am Vorabend des 30. Jahrestages ihrer Ermordung durch einen schwedischen Rechtsterroristen übergeben wurde.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Tafel wurde gestern am Tatort Kettenhofweg/ Ecke Niedenau im Frankfurter Westend angebracht. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) sowie der Initiator der Gedenktafel, Ruben Gerczikow, nahmen ebenso an der Übergabe teil wie Zmigrods in Israel lebende Nichte Renée Sztabelski-Salzman.

ANERKENNUNG »Ich bin gerührt, dass durch diese Gedenktafel endlich meiner Tante Blanka Zmigrod Anerkennung für ihr tragisches Schicksal verliehen wird. Ich hoffe auch, dass dies für die kommenden Generationen eine Warnung gegen Rassismus und Extremismus sein wird”, sagte Sztabelski-Salzman.

»Erinnern heißt verändern. Dass die Stadt Frankfurt nach 30 Jahren einen Ort der kollektiven Erinnerung für unsere Bürgerin Blanka Zmigrod erhält, ist eine verspätete, aber notwendige Veränderung”, betonte Ruben Gerczikow. Er hatte 2021 eine Petition für eine Gedenktafel in Erinnerung an Blanka Zmigrod auf den Weg gebracht.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Frankfurts Oberbürgermeister Feldmann dankte Gerczikow für seine Initiative. Der SPD-Politiker sagte: »Rechtsterrorismus und Antisemitismus liegen nicht hinter uns – sie gehören leider zu unserer Gegenwart. Umso wichtiger, dass die Stadt nun endlich Blanka Zmigrod gedenkt, umso wichtiger, dass wir uns an sie und ihr Leben erinnern, das sie von den Grauen der Konzentrationslager nach Israel und schließlich wieder nach Deutschland führte, mitten ins Frankfurter Westend.«

KUNDGEBUNG Am 23. Februar, dem 30. Jahrestag der Ermordung Blanka Zmigrods, findet huete um 18 Uhr eine Gedenkkundgebung im Kettenhofweg/Ecke Niedenau statt. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hat ihre Unterstützung für die Kundgebung erklärt und rief zur Teilnahme auf.

Vorstandsmitglied Marc Grünbaum sagte: »Es ist uns, der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, wichtig, dass das Schicksal von Blanka Zmigrod nicht vergessen wird. Auch 30 Jahre nach diesem Hassverbrechen müssen wir auf die immer noch aktuelle Gefahr von Rechtsextremismus und Antisemitismus aufmerksam machen und als Gesellschaft alles dafür tun, dass dieser Hass keinen Nährboden findet, weder bei uns in Frankfurt noch sonst irgendwo in Deutschland.«

Neben Redebeiträgen von Renée Sztabelski-Salzman, Ruben Gerczikow und Marc Grünbaum werden die Gemeinderabbiner Avichai Apel und Julian-Chaim Soussan ein Gebet sprechen. Die Gedenktafel für Blanka Zmigrod wird an dem Abend eingeweiht.

Mit diesem Text erinnert die Tafel an Zmigrod: »Die Shoah-Überlebende Blanka Zmigrod kam in den 1960er-Jahren nach Frankfurt am Main und fand hier eine neue Heimat. Sie überlebte das von Deutschland errichtete antisemitische Vernichtungssystem mehrerer Konzentrations- und Vernichtungslager. Am 23. Februar wurde sie an dieser Stelle von einem schwedischen Rechtsterroristen ermordet.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025

München

»Das ganz Andere fremder Welten«

Die Volkshochschule und das IKG-Kulturzentrum gedachten des 130. Geburtstags der Dichterin Gertrud Kolmar

von Helen Richter  05.01.2025

Feier

Dem Herzen folgen

Die IKG München und Oberbayern bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement

von Luis Gruhler  05.01.2025

Würzburg

Kreuzfahrer am Main

Die Abiturientin Nele Fackler wird für einen Aufsatz zur Lokalgeschichte des Antisemitismus ausgezeichnet

von Gerhard Haase-Hindenberg  05.01.2025

Buch

Jüdisch im Sauerland

Hans-Ulrich Dillmann aktualisiert seine Studie über die Gemeinde in Lüdenscheid

von Martin Krauß  05.01.2025