Niedersachsen

Gedenken in Bergen-Belsen

Gedenken in Bergen-Belsen Foto: dpa

Bundespräsident Joachim Gauck hat 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Verbrechen der Deutschen in der NS-Zeit wachzuhalten.

Zugleich gelte es, daraus Lehren für die Gegenwart zu ziehen. »Wir müssen den Blick auf Geschehendes richten. Das ist unsere Lehre aus der Vergangenheit«, sagte Gauck am Sonntag bei der Gedenkfeier auf dem Gelände der niedersächsischen Gedenkstätte Bergen-Belsen. »Wo wir nur können, werden wir Unrecht ein Ende setzen.«

Würde Gauck unterstrich: »Wir bekennen uns heute zu dem Auftrag, die Verbrechen nicht zu leugnen und zu relativieren und die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.« An die Opfer zu denken, bedeute, ihren Auftrag an Nachgeborene anzunehmen, sagte er: »Bewahrt und schützt die Würde und das Leben des Menschen.«

Zu der Gedenkfeier waren rund 90 Überlebende des Lagers mit ihren Angehörigen gekommen. Britische Truppen hatten das Lager am 15. April 1945 befreit. In Bergen-Belsen wurden mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene ermordet oder starben an Hunger, Durst, Krankheiten und den Folgen der Haft. Unter ihnen war auch Anne Frank, deren Tagebuch später weltberühmt wurde.

Zu den Rednern gehören auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder. epd

Berlin

»Wunder der Geschichte«: Der Zentralrat der Juden in Deutschland wird 75

Die früheren Bundespräsidenten Gauck und Wulff würdigen den jüdischen Dachverband

von Imanuel Marcus  02.04.2025

Todestag

Wenn Worte überleben - Vor 80 Jahren starb Anne Frank

Gesicht der Schoa, berühmteste Tagebuch-Schreiberin der Welt und zugleich eine Teenagerin mit alterstypischen Sorgen: Die Geschichte der Anne Frank geht noch heute Menschen weltweit unter die Haut

von Michael Grau, Michaela Hütig  02.04.2025 Aktualisiert

Kino

Am Scheideweg der Erinnerungskultur

Der Comic-Experte Michael Schleicher stellte in München den Animationsfilm »Das kostbarste aller Güter« vor

von Nora Niemann  02.04.2025

Antisemitismus

Gert Rosenthal: »Würde nicht mit Kippa durch Neukölln laufen«

Die Bedrohung durch Antisemitismus belastet viele Jüdinnen und Juden. Auch Gert Rosenthal sieht die Situation kritisch - und erläutert, welche Rolle sein Vater, der Entertainer Hans Rosenthal, heute spielen würde

 01.04.2025

Magdeburg

Magdeburg erhält 800. Stolperstein

2007 wurde der erste Gedenkstein für den früheren Magdeburger Bürgermeister Herbert Goldschmidt verlegt

 31.03.2025

Berlin

Initiatoren halten an »Drei-Religionen-Kita« fest

Aufgrund von Sparmaßnahmen strich der Senat im vergangenen Dezember die Fördergelder

 31.03.2025

Berlin

Freundeskreis Yad Vashem: Michalski wird Geschäftsführer

In der neuen Position wolle er dazu beitragen, die herausragende Arbeit von Yad Vashem weithin sichtbar zu machen, sagt der bisherige Direktor von HRW Deutschland

 31.03.2025

Porträt der Woche

In der Rolle aufgehen

Nelly Pushkin hat Mathematik studiert – und ist Rebbetzin aus Leidenschaft

von Brigitte Jähnigen  30.03.2025

Buch

Die Zeit festhalten

Der Fotograf Stephan Pramme hat für die »Objekttage« des Jüdischen Museums Berlin Jüdinnen und Juden in Deutschland porträtiert. Sie zeigten ihm Erinnerungsstücke, die für ihre Familien- und Migrationsgeschichte stehen

von Katrin Richter  30.03.2025