Gedenken
Am vergangenen Donnerstag haben die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und die Jüdische Gemeinde zu Berlin an den 77. Jahrestag des Frauenprotestes gegen die Verhaftung jüdischer Zwangsarbeiter durch die Nationalsozialisten erinnert. An dem Gedenken nahmen unter anderem Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke), Rabbiner Jonah Sievers von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Geschäftsführer der Israelitischen Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel, Mario Offenberg, teil. Nach einem stillen Gedenken mit Totengebet am Mahnmal in der Großen Hamburger Straße und einem Schweigemarsch wurde an der Gedenkskulptur der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger (1915–2009) in der Rosenstraße an die Geschehnisse von 1943 erinnert. Damals wurden am 27. Februar während der sogenannten Fabrikaktion mehrere Tausend jüdische Zwangsarbeiter verhaftet. Sie sollten in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert werden. Darauf reagierten nichtjüdische Ehefrauen der Verhafteten mit einem einwöchigen Protest in der Rosenstraße. Der Widerstand der Frauen in der Rosenstraße gilt als einer der wenigen bekannten öffentlichen Proteste gegen das NS-Regime. epd/ja
Diskussion
Woraus speist sich der Antisemitismus in Deutschland? Was macht Menschen anfällig für solche Verschwörungstheorien? Wie kann dieser menschenfeindlichen Ideologie begegnet werden? Über diese und weitere Fragen debattieren am Donnerstag, den 12. März, in der Berliner Stadtbibliothek der Religionswissenschaftler Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter von Baden-Württemberg, und der Politik- und Islamwissenschaftler Loay Mudhoon, Chefredakteur des Internetmagazins »Qantara.de – Dialog mit der islamischen Welt«. Kantorin Esther Hirsch moderiert den Abend gemeinsam mit dem Imam Osman Örs. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, in Berlin-Mitte. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter info@house-of-one.org. ja