Berlin

Gedenken am Gleis 17

Israels Botschafter Jeremy Issacharoff (2.v.l.) mit seiner Familie und Rabbiner Yehuda Teichtal Foto: FS

Am Tag, an dem der Aufstand im Warschauer Ghetto begann, wurde Abraham Hacker im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Es war der 19. April 1943. Genau 76 Jahre später erinnerte Israels Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, gemeinsam mit seiner Familie am Mahnmal Gleis 17 am Bahnhof Berlin‐Grunewald an Hacker.

Der am 15. März 1868 geborene Abraham Hacker wurde am 30. Juli 1942 gemeinsam mit 967 anderen Juden aus Dortmund nach Theresienstadt deportiert. Nur 90 Menschen aus dem Transport X/1 überlebten die nationalsozialistische Judenvernichtung.

Abraham Hacker ist der Urgroßvater von Issacharoffs Frau Laura Kam. Die Nazis ermordeten ihn in Theresienstadt.

Die Urenkelin von Abraham Hacker ist Laura Kam, Issacharoffs Frau. Auch die drei erwachsenen Kinder von Jeremy Issacharoff und Laura Kam – Ella, Dean und David – sowie Laura Kams Mutter Sonia und deren Schwester Hanni nahmen an der Gedenkveranstaltung teil, bei der die Jüdische Allgemeine exklusiv anwesend sein konnte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

NIE WIEDER! »Wenn wir die Bedeutung des Holocausts und der Erinnerungskultur nicht verstehen, können wir nicht verstehen, wie der heutige Antisemitismus bekämpft werden kann«, sagte Issacharoff zu dieser Zeitung. »Die Erinnerung ist auch wichtig, um das Wesen des Staates Israels zu verstehen, dass dies dem jüdischen Volk nie wieder passieren wird!« Durchgeführt wurde die Zeremonie von dem Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal.

Issacharoffs und Kams Familienmitglieder leben in den USA, Israel und Deutschland und sind über die Pessachfeiertage in Berlin zusammengekommen. »Das hat eine sehr starke Symbolik. Es ist ein starkes Zeichen, wenn die Gründung des jüdischen Volkes gemeinsam mit der Familie gefeiert wird«, betonte Rabbiner Yehuda Teichtal.

Issacharoffs Schwiegermutter wurde in Dortmund geboren, wuchs in Belgien auf und lebt heute in New York.

Dann sprach der Rabbiner mit Sonia Kam über den gegenwärtigen Antisemitismus. Die in Dortmund geborene Schwiegermutter des israelischen Botschafters wuchs in Belgien auf und lebt heute in New York. Erst Ende 2017 kam sie nach 81 Jahren zurück nach Deutschland – um ihre Tochter zu besuchen, die mit Jeremy Issacharoff nach Berlin zog.

Für Issacharoff war es bereits der zweite Besuch des Mahnmals Gleis 17. Der erste Besuch war seine erste Amtshandlung als Botschafter, gleich nach seiner Ernennung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. »Es war«, sagte Issacharoff heute am Rande des Bahnhofes, von dem aus so viele Juden deportiert wurden, »ein wichtiger und denkwürdiger Moment für mich, gemeinsam mit meiner Familie zum Gleis 17 zurückkehren«.

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025