Interview

Fünf Minuten mit …

Herr Käfer, das Münchner Publikum gilt als besonders anspruchsvoll. Wie sind die ersten Israelwochen in Ihrem Stammhaus bei den Kunden angekommen?
Wir scheinen mit der Aktion den Geschmack der Leute getroffen zu haben. Die israelische Küche ist in Deutschland gerade richtig im Kommen – das haben wir an der Resonanz deutlich gemerkt.

Welche Spezialitäten haben Sie angeboten?

Das volle Programm: Falafel, Hummus, Mazzeklöße, orientalische Salate, weiße Zucchini, Datteln, getrocknete Früchte, Oliven, Nüsse und natürlich die Kräuter, die die israelische Küche so besonders machen. In unserem Bistro lag der Fokus dagegen auf anderen Vorspeisen: Dort haben wir Baba Ghanoush, Matbucha und Tahina in Tapas-Manier serviert. Im Restaurant standen Lamm- und Fischgerichte, Vegetarisches und Desserts auf der Karte.

Welche Speisen waren besonders beliebt?
Auf jeden Fall die vielen leckeren Vorspeisen von unserer Israelkarte in unserem Bistro. Gerade jetzt im Sommer mögen das die Gäste gerne. Aber auch die Gemüse und Kräuter sowie die koscheren Weine liefen sehr gut.

Kann koscherer Wein inzwischen mit anderen Spitzenweinen mithalten?
Koschere Weine aus Israel gehören international zur Spitzenklasse. Mutige Investoren haben hier Großes geschaffen und eine moderne Weinwelt mit europäischen Einflüssen kreiert. Der jüdische Staat hat heute eine qualitätsbewusste Weinindustrie mit neuester Technologie und modernster Kellertechnik, die selbst konservative Weinliebhaber in traditionellen Ländern wie Frankreich überzeugt.

Wie beurteilen Sie insgesamt den Genussfaktor von Koscherem?

Die Produkte, die wir präsentiert haben, wurden von unseren Experten persönlich in Israel ausgesucht. Die Qualität dieser Lebensmittel ist ausgezeichnet, was man auch schmeckt. Aber unser Anspruch war nicht, ausschließlich Koscheres anzubieten. Gerade in der Küche ist es in einem Betrieb unserer Größenordnung und Ausrichtung auch gar nicht möglich, die Kaschrut richtig einzuhalten.

Bei einem Empfang von Käfer dürfen Prominente traditionell nicht fehlen. Welche bekannten Personen haben Ihre Israelwochen besucht?
Unter unseren Gästen waren zum Beispiel der Filmproduzent Oliver Berben, Israels Generalkonsul Dan Shaham und die Unternehmerin Regine Sixt. Abi und Gil Ofarim sowie Martin Moskowicz von der Filmproduktion Constantin und Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer konnten wir ebenso begrüßen.

In den vergangenen Wochen gab es auch in München antiisraelische Demonstrationen, bei denen es zu Ausschreitungen kam. Hat sich das bei den Israelwochen irgendwie bemerkbar gemacht?
Davon habe ich gehört. Wir haben zum Glück nur positive Rückmeldungen erhalten. Wir wollten das kulinarische Israel zeigen, die Aromen, die moderne Leichtigkeit und die Lebenslust, die sich darin wiederfindet. Das ist uns, glaube ich, ziemlich gut gelungen.

Bietet Käfer in Zukunft regelmäßig israelische Produkte an?
Ja, ein Teil der Lebensmittel wie Weine oder Gebäck werden wir dauerhaft im Sortiment behalten. Auch einige der Vorspeisen-Spezialitäten aus Israel bleiben weiterhin im Programm.

Mit dem Münchner Gastronomieunternehmer sprach Philipp Peyman Engel.

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung

von Christine Schmitt  13.03.2025

Bundeswehr

»Jede Soldatin oder jeder Soldat kann zu mir kommen«

Nils Ederberg wurde als Militärrabbiner für Norddeutschland in sein Amt eingeführt

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025

Hamburg

Hauptsache kontrovers?

Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille wurde die »Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2025 – 5785/5786« eröffnet. Die Preisträger sind in der jüdischen Gemeinschaft umstritten

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025

Purim

Schrank auf, Kostüm an

Und was tragen Sie zum fröhlichsten Fest im jüdischen Kalender? Wir haben uns in der Community umgehört, was in diesem Jahr im Trend liegt: gekauft, selbst gemacht oder beides?

von Katrin Richter  13.03.2025

Feiertag

»Das Festessen hilft gegen den Kater«

Eine jüdische Ärztin über Alkoholkonsum an Purim und die Frage, wann zu viel wirklich zu viel ist

von Mascha Malburg  13.03.2025

Berlin

Persien als Projekt

Eigens zu Purim hat das Kunstatelier Omanut ein Wandbild für die Synagoge Pestalozzistraße angefertigt

von Christine Schmitt  13.03.2025

Wilmersdorf

Chabad Berlin lädt zu Purim-Feier ein

Freude sei die beste Antwort auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, sagt Rabbiner Yehuda Teichtal

 12.03.2025

Purim

An Purim wird »We will dance again« wahr

Das Fest zeigt, dass der jüdische Lebenswille ungebrochen ist – trotz der Massaker vom 7. Oktober

von Ruben Gerczikow  12.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert