Berlin

Fünf Minuten mit ...

Keren Hayesod (KH) lädt am kommenden Sonntag zur jährlichen Spenden-Gala ein. Inwieweit prägt die derzeitige Situation in Israel den Charakter der Veranstaltung?
Die jährliche Magbit-Eröffnung ist schon lange geplant. Leider wird durch die Lage in Israel, die nach der zunehmenden Zahl von palästinensischen Raketen- und Mörserangriffen auf den Süden des Landes und den Terroranschlägen in Itamar und Jerusalem zu eskalieren droht, deutlich, wie dringend unsere Hilfe benötigt wird.

Wie hilft KH in der aktuellen Situation?
Selbstverständlich beteiligen wir uns mit den Spendengeldern weder direkt noch indirekt an militärischen Aktionen. Keren Hayesod unterstützt zum Beispiel Projekte des Wiederaufbaus, zudem die Arbeit mit Jugendlichen in Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern.

Können Sie ein konkretes Projekt nennen?
Wir unterstützen unter anderem das Etgarim-Projekt im Soroka-Krankenhaus in Aschkelon. Die Stadt und ihre Umgebung stehen unter andauerndem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Mit unserer Hilfe werden seit einiger Zeit behinderte Kinder, die längere Zeit in der Klinik verbringen müssen, durch ein computergestütztes Lernprogramm gefördert.

Warum sollten Juden in Berlin und anderswo Israel helfen?
Weil es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, unseren jüdischen Brüdern und Schwestern in Israel beizustehen. Und weil Israel unsere Lebensversicherung ist. Je stärker Israel ist, desto besser ist es für uns Juden in Berlin und aller Welt.

Sie werden am Sonntag in festlichem Rahmen feiern. Passt das zum Zweck und Anlass der Spendensammlung?
Auf jeden Fall. Es ist Tradition im Judentum, das auf Trauer auch Freude und Zuversicht folgen, die wir mit unsere Arbeit fördern wollen. Natürlich kann man argumentieren, dass das Geld, das für den Abend ausgegeben wird, vielleicht besser bei konkreten Projekten in Israel angelegt ist. Aber erstens versuchen wir, die Kosten derartiger Veranstaltungen durch Sponsoren abzudecken. Und zweitens möchten die Menschen, die an einem solchen Abend zusammenkommen und Geld spenden, auch einen fröhlichen Rahmen erhalten. Deshalb einmal im Jahr eine festliche Gala, wie immer kombiniert mit Information und Unterhaltung – diesmal mit Politik-Analyst Raanan Gissin und Sänger David Broza.

Wer nicht mit dabei ist, kann trotzdem spenden, jetzt sogar online?
Ja, das ist ein ganz neues Angebot von Keren Hayesod Deutschland. Da sich immer mehr Menschen ihre Informationen aus dem Internet holen, hoffen wir, über unsere Website www.keren-hayesod.de eine neue Spendergruppe zu erreichen. Wir freuen uns über kleine und große Beträge.

Mit dem Vorsitzenden des Keren Hayesod Berlin sprach Detlef David Kauschke.

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in München

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt traditionell einmal im Jahr zusammen – am letzten Sonntag im November

 23.11.2024

Porträt der Woche

Familie als Sujet

Elinor Sahm ist Israelin, Künstlerin, Mutter und lebt jetzt in Berlin

von Alicia Rust  23.11.2024

Berlin

Hommage an jiddische Broadway-Komponisten

Michael Alexander Willens lässt die Musik seiner Großväter während der »Internationalen Tage Jüdischer Musik und Kultur« erklingen

von Christine Schmitt  21.11.2024

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024