Wenige Tage nach den Jom-Haazmaut-Feiern in Israel hat die israelische Botschaft in Berlin am Montagabend zum Empfang anlässlich des 66. Unabhängigkeitstages des Staates Israel geladen. Für Israels Botschafter Yakov Hadas-Handelsman war es bereits der dritte Botschaftsempfang zum Jom Haazmaut. Hadas-Handelsman nahm im Ballsaal des Hotel Intercontinental das Defilee der zahlreichen Gäste ab, während der Pianist Oren Klein im Hintergrund populäre israelische Lieder spielte.
In seinem Grußwort kam Hadas-Handelsman auf die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zu sprechen und wies in diesem Zusammenhang auf den im kommenden Jahr bevorstehenden Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern hin. »Heute sind Israel und Deutschland gleichberechtigte Partner in einem dynamischen und konstanten Austausch«, so der Botschafter. »Das wird auch immer wieder bei den Regierungskonsultationen deutlich.« Hadas-Handelsman erinnerte an den Israel-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und fast des gesamten Bundeskabinetts anlässlich der bilateralen Konsultationen im Februar dieses Jahres.
know-how Bei dieser Gelegenheit stellte Botschafter Hadas-Handelsman auch die beiden Ehrengäste dieses Abends vor: den israelischen Umweltminister Amir Peretz (Hatnua) und seine deutsche Amtskollegin Barbara Hendricks (SPD). Peretz war nach Berlin gekommen, um den Gedankenaustausch mit Hendricks über Umweltfragen, der bei den Regierungskonsultationen in Jerusalem begonnen hatte, weiter fortzusetzen.
Hendricks betonte die im Wortsinne fruchtbare Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern auf ökologischem Gebiet und lobte das israelische Know-how in Sachen Bewässerungsprojekte, Verhinderung von Wüstenbildung und nachhaltige Wassernutzung – ein Wissen, das zum Überleben unter den klimatischen Bedingungen des Nahen Ostens notwendig ist. Dieses Know-how wendeten Israel und die Bundesrepublik, so Ministerin Hendricks, unter anderem bei gemeinsamen Entwicklungshilfeprojekten in Äthiopien an.
Grenzen Hendricks’ israelisches Pendant Amir Peretz würdigte die demokratische Entwicklung in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten, die dazu geführt habe, dass heute eine freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern möglich sei. Anknüpfend an den Redebeitrag der deutschen Umweltministerin betonte Peretz, der während des letzten Libanonkrieges Verteidigungsminister war und in dieser Zeit den Raketenschutzschirm »Iron Dome« durchsetzte, das Amt des Umweltministers sei mindestens ebenso herausfordernd: »Damals ging es um den Schutz unserer Grenzen. Umweltfragen kennen aber keine Grenzen.« Daher sei eine internationale Zusammenarbeit auf ökologischem Gebiet so wichtig. Peretz fasste zum Abschluss seine politische Überzeugung in drei Stichworten zusammen: »Soziale Gerechtigkeit, ökologische Gerechtigkeit, Frieden«.
Nach dem Ende der Redebeiträge spielte Oren Klein die Hatikwa; zahlreiche Gäste sangen mit, bevor sie sich dem koscheren Buffet widmeten. Eine Besonderheit des diesjährigen Botschaftsempfangs war eine Fotoausstellung mit großformatigen Aufnahmen aus Israel. Sie bestand aus Bildern von Israelreisenden, die einem Aufruf der Botschaft über deren Facebook-Seite gefolgt waren, ihre schönsten und besten privaten Fotos einzusenden. Entsprechend hieß diese Ausstellung »Best of Facebook«.