Nach jüdischer Musik, Festen und Bräuchen beschäftigt sich der Europäische Tag der jüdischen Kultur in diesem Jahr mit den »Frauen im Judentum«. Organisationen und jüdische Gemeinden laden rund um den 14. September unter diesem Motto zu Diskussionen, Ausstellungen sowie Lesungen und Aktionen ein.
Das jüdische Kulturmuseum und die Israelitische Kultusgemeinde Augsburg haben ein buntes Programm zu diesem Thema erstellt. Kurz nach 11 Uhr spricht in der Halderstraße 6-8 Rabbiner Henry G. Brandt über »Frauengestalten aus der hebräischen Bibel«. Es gibt thematische Kurzführungen, und eine Ausstellung zeigt Lebensläufe von schwäbischen Jüdinnen aus fünf Jahrhunderten.
Am Nachmittag wird der Film Oma und Bella gezeigt. Interessantes verspricht die Gesprächsrunde mit Frauen aus der Gemeinde, außerdem ist den ganzen Tag über im Foyer die Ausstellung »Töchter Jerusalems. Frauengestalten in den Werken Oleg Aizmans« zu sehen. Zeitgleich öffnet die Museumsdependance in der ehemaligen Synagoge Kriegshaber, Ulmer Straße 228, zum Tag des offenen Denkmals ihre Tore.
Die Ausstellungshalle Attenweiler kündigt unter dem Titel »Frauen im Judentum« Vorträge, Lyrik, Kunst und Tanz an. Ab 15.30 Uhr präsentieren verschiedene Künstlerinnen ihre Werke.
Jiddische Lieder Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten präsentiert am kommenden Sonntag das Ensemble DRAj. Es richtet seinen Fokus auf Lieder, die den jiddischen Alltag aus der Perspektive der Frau beschreiben –mit Problemen und Enttäuschungen wie »Diregelt« (Miete) und Schwiegereltern, gebrochenen Versprechen und der Sehnsucht nach Liebe. Das Konzert »Ale Shvestern« beginnt um 17 Uhr in der Julius-Ambrunn-Straße 1.
Eine Vortragsreihe bietet die Alte Synagoge Essen an diesem Tag. Sie beginnt um 16 Uhr am Edmund-Körner-Platz mit einem Referat von Martina Strehlen: »Essener jüdische Frauen«. Um 17 Uhr spricht Uri Kaufmann über die »Gleichberechtigung der Frau im Judentum«. In einem Gastvortrag des Steinheim-Instituts geht es ab 18 Uhr um »Jüdische Frauenvereine«.
Fanny Mendelssohn »Sonntags bei Fanny Mendelssohn«, heißt es am 14. September in der Synagoge Herford, Komturstraße 21. Die begabte ältere Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy wird neu entdeckt.
Die Israelitische Kultusgemeinde Konstanz feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Sie beteiligt sich an diesem Aktionstag mit einem Festvortrag von Erhard Roy Win über »Jüdisches Leben in Konstanz – 50 Jahre Israelitische Kultusgemeinde Konstanz 1964–2014«.
Mit einem Klezmerkonzert begeht das Kulturzentrum Ludwigsburg, Wilhelmstraße 9/1, den Tag. Das Ensemble »Shoshana«, 2004 gegründet, spielt Lieder und Instrumentalstücke in der Tradition der Aschkenasim. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.
Matinée »Die Stimme der Frau« ist in Mainz zu vernehmen. Am 21. September lädt die Jüdische Gemeinde Mainz in einer Matinée zu literarischen Begegnungen mit Olga Martynov, Ella Schwarzkopf, Lena Gorelik, Verena Bikal, Almut Schwab und Veronika Voß ein. Einlass ist um 10.30 Uhr. Beendet wird das Angebot um 15.20 Uhr mit einer Führung durch die 2010 eröffnete Synagoge.
Das Programm der Landsynagoge Rödingen bietet am 14. September zwischen 11 und 19 Uhr eine Führung zum Thema »Jüdisches Leben auf dem Land« und einen Rundgang »Jüdische Orte im christlich geprägten Dorf«. Um 14.30 Uhr spricht mit Sibilla Ullman die »letzte Jüdin von Rödingen«. Um 15.30 Uhr folgt der Vortrag: »Fräulein Rabbiner Jonas, die erste Rabbinerin«. Um 16.30 zeigt die Synagoge Rödingen den Film An ihrer Seite. hso