Dresden
Jüdisches Leben in Sachsen muss nach Ansicht des sächsischen Beauftragten für jüdisches Leben, Thomas Feist, stärker finanziell unterstützt werden. Unter anderem sei eine langfristig angelegte Grundförderung für Tage der jüdischen Kultur aus dem Haushalt des Freistaates erforderlich, sagte Feist. Ebenso sollten Träger jüdischer Kultur mit einem institutionell verankerten finanziellen Sockelbetrag unterstützt werden. Die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Sachsen müsse noch weiter gestärkt und der Kampf gegen Antisemitismus weiter vorangebracht werden, sagte Feist. Dazu gehöre auch eine »möglichst hohe Sicherheit bei maximaler Offenheit«. Feist schlug besonders geschulte Vertrauenspersonen bei den Polizeibehörden vor, die von der Staatsanwaltschaft und dem Landesverfassungsschutz benannt werden. Zudem sollen eine Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus und eine Psychosozialen Beratungsstelle ihre Arbeit aufnehmen. epd
Frankfurt
Die geplante Akademie des Zentralrats der Juden in Deutschland kann mit höheren öffentlichen Zuschüssen rechnen. Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung habe den 2018 beschlossenen städtischen Investitionskostenzuschuss um eine Million auf 5,5 Millionen Euro erhöht, teilte der Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker (CDU) am 1. Juli mit. Das Land Hessen erhöhe den Bauzuschuss von drei auf sieben Millionen Euro, der Bundestag habe den für 2019 geplanten Zuschuss in Höhe von sieben Millionen auf 16 Millionen Euro erhöht. Gerade auch mit Blick auf die Sicherheitserfordernisse würden Aufwendungen in Höhe von insgesamt rund 34,5 Millionen Euro erwartet. »Die Entwicklung unserer Gesellschaft aus jüdischer Perspektive zu begleiten, zu fördern und ihren Beitrag hierzu zu leisten, wird ein Kernelement dieses einzigartigen Thinktanks in unserer Stadt sein«, sagte Becker. Der vorgesehene Standort an der Senckenberganlage nahe dem Messegelände soll den südöstlichen Abschluss des geplanten Stadtviertels »Kulturcampus« bilden. Das Gebäude soll nach einem preisgekrönten Entwurf des Büros »Turkali Architekten« errichtet werden. epd
Gießen
Mit 200 Euro unterstützt die »Kleiderstube Wäschek(l)ammer« der evangelischen Kirchengemeinde Großen-Linden die Arbeit der Jüdischen Gemeinde in Gießen. Das berichtete der »Gießener Anzeiger«. Heinz-Lothar Worm überreichte bei einem Besuch in der Gießener Synagoge den Spendenscheck an den Vorsitzenden Dow Aviv. Die Gemeinde hat rund 370 Mitglieder. Das Geld soll für die Bibliothek verwendet werden, heißt es weiter. ja