Für die Sanierung des Synagogen- und Gemeindezentrums der jüdischen Gemeinde in Oranienburg stellt das Land Brandenburg weitere Mittel zur Verfügung. Ein Förderbescheid über rund 430.700 Euro wurde am Donnerstag von Kulturministerin Manja Schüle (SPD) an die Gemeinde »Wiedergeburt« übergeben. Im vergangenen Jahr seien 300.000 Euro für die Arbeiten bereitgestellt worden, teilte das Ministerium in Potsdam mit.
Nach den Synagogeneinweihungen in Cottbus und an der Universität Potsdam sowie der Grundsteinlegung für die neue Potsdamer Synagoge entstehe nun ein weiterer Ort lebendiger jüdischer Kultur in Brandenburg, erklärte Schüle: »Jüdisches Leben gehört in unsere Mitte und hat deshalb auch einen Platz in unserer Mitte.« Die Sanierung des Gebäudes sei ein »wichtiger Schritt für ein eigenes und sicheres Zuhause der jüdischen Gemeinschaft« in der Region.
bereicherung Die Gemeindevorsitzende Elena Miropolskaja betonte, Voraussetzung für die Entfaltung jüdischen Lebens sei die aktive Bekämpfung von Antisemitismus ebenso wie die Förderung jüdischer Kultur. Das lebendige Wachsen jüdischen Lebens in Deutschland nach dem Holocaust sei für die gesamte Gesellschaft eine große Bereicherung und ein Zeichen des Vertrauens. Das neue Gemeindehaus werde ein sichtbarer Ort jüdischen Lebens im Herzen Oranienburgs.
Die Jüdische Gemeinde Oberhavel in Oranienburg hat die Liegenschaft den Angaben zufolge Ende 2020 vom Land gekauft. Aufgrund des herausgehobenen öffentlichen Interesses sei ein verbilligter Preis vereinbart worden, hieß es. Das Gebäude war zudem stark sanierungsbedürftig. epd