Für seinen Einsatz bei der Förderung jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen und des Dialogs zwischen den Kulturen ist Herbert Rubinstein mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden. Dem 85-Jährigen wurde die Auszeichnung vergangene Woche durch den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet in der Staatskanzlei übergeben.
»Ich freue mich außerordentlich, und ich werde meinen Weg, solange es geht, für ein friedliches und menschliches Miteinander fortsetzen«, umschrieb Herbert Rubinstein seine Reaktion auf die Ordensverleihung, die für ihn völlig überraschend und unerwartet gekommen sei.
gemeindeleben Herbert Rubinstein lebt seit seinem 20. Lebensjahr in Düsseldorf, war bereits bei der Ausgestaltung der damals noch jungen Jüdischen Gemeinde Düsseldorf beteiligt und prägt das Gemeindeleben sowie den außergemeindlichen Dialog bis heute. Ministerpräsident Armin Laschet hob im Rahmen der feierlichen Aushändigung des Verdienstordens Herbert Rubinsteins außergewöhnliches Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor.
Rubinstein war 1993 Mitbegründer der ersten jüdischen Grundschule im Rheinland der Nachkriegszeit, der heutigen Yitzhak-Rabin-Schule.
»Dass jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen wieder erblüht ist, dass es wieder jüdische Schulen und Altersheime gibt, das hat sehr viel mit Herbert Rubinsteins großem Einsatz, mit seinem Engagement zu tun«, sagte Laschet. Die überaus wichtige Rolle als Brückenbauer und Vermittler zwischen den Kulturen fülle Rubinstein bis heute mit viel Herzblut und in freundlicher, geduldiger und menschlich zugewandter Art aus.
ghetto Herbert Rubinstein, gebürtig aus der Bukowina, hatte als Kind das Czernowitzer Ghetto überlebt. Er kam später nach Amsterdam und Mitte der 50er-Jahre nach Düsseldorf, wo er seine Frau Ruth kennenlernte. Lange Jahre war er im Gemeinderat und Vorstand der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf tätig. Er war 1993 Mitbegründer der ersten jüdischen Grundschule im Rheinland der Nachkriegszeit, der heutigen Yitzhak-Rabin-Schule.
Und er setzte sich für die Errichtung des 2018 eröffneten Albert-Einstein-Gymnasiums, des ersten Jüdischen Gymnasiums in NRW, ein. Von 1996 bis 2008 war er Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und in dieser Funktion maßgeblich am Zustandekommen des Staatsvertrags des Landes mit den Jüdischen Landesverbänden und Jüdischen Gemeinden beteiligt. Rubinstein steht für den Dialog und Austausch, so hat er oftmals Schulklassen besucht und in unzähligen Gesprächen Einblicke in das Judentum vermittelt.