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Fit fürs Weltkulturerbe

Eines der Wahrzeichen Erfurts für die UNESCO-Weltkulturerbeliste: die mittelalterliche Synagoge Foto: Pierre Kamin

Erfurt und die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz haben Aussichten, mit ihren jüdischen Zeugnissen den Titel Weltkulturerbe zu erhalten. Sie gehören zu den neun Antragstellern, die es von 31 auf die neue nationale Vorschlagsliste für Denkmäler zur UNESCO-Weltkulturerbeliste geschafft haben. Die Kultusministerkonferenz hat entschieden, die thüringische Landeshauptstadt mit ihrer Mikwe sowie der europaweit besonders gut erhaltenen Synagoge aus dem Mittelalter auf die Tentativliste einzutragen.

Bewerbung Sie ist eine Vorschlagsliste Deutschlands, um Bauwerke auf die Welterbeliste zu setzen. »Ich freue mich, dass wir es jetzt erst einmal auf diese Liste geschafft haben«, sagte die Erfurter UNESCO-Beauftragte Sarah Laubenstein. Bedauert wird in Erfurt allerdings, dass es keine gemeinsame Bewerbung mit den sogenannten SchUM-Städten gegeben hat. »Wir sind aber zuversichtlich, dass es weitere Gespräche geben wird«, so Laubenstein.

Die rheinland-pfälzischen SchUM-Städte haben es jedoch separat auf die Liste geschafft: Sie gelten mit ihren jüdischen Zentren als »Wiege der Gelehrsamkeit« für das mittelalterliche Judentum in Europa. »Für Rheinland-Pfalz sind das großartige Nachrichten«, sagte Ministerin Doris Ahnen nach der Kultusministerkonferenz.

Strahlkraft Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling betonte: »Die Stadt Mainz unterstützt das Projekt aus ganzem Herzen. Neben der kulturhistorischen Bedeutung der Bewerbung erhoffen wir alle uns positive Auswirkungen auf die internationale Strahlkraft unserer Städte«, zitiert ihn die Mainzer Allgemeine.

In einem nächsten Schritt ist für das zweite Halbjahr 2014 die Gründung eines Vereins vorgesehen, in dem sich neben dem Land die drei Städte, die Jüdische Gemeinde Mainz, die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz und der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz zusammenschließen wollen. Der Verein hat die Aufgabe, im Verbund mit anderen Institutionen, Vereinen und interessierten Privatpersonen das jüdische Erbe in den SchUM-Städten weiter zu erschließen und zu präsentieren. ego/ja

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