Jubiläum

Feste Adresse

Innenansicht der Synagoge Foto: Andreas Burmann

1961 – ein symbolträchtiges Jahr für Bremen: Die rekonstruierte Kunsthalle wird nach dem Krieg wiedereröffnet. Das seinerzeit höchste Wohnhochhaus des finnischen Stararchitekten Alvar Aalto setzt Maßstäbe in Sachen sozialer Wohnungsbau. Und im Stadtteil Schwachhausen werden Synagoge und Gemeindehaus eingeweiht. Kaum zu ahnen war damals, dass die Bremer jüdische Gemeinde heute knapp 1.100 Mitglieder haben würde.

Lebendigkeit Das schlichte, längliche Gebäude nach Entwürfen des Architekten Karl Gerle zeige, dass Juden in Bremen wieder eine Heimat gefunden haben, sagt Gemeindevorsitzende Elvira Noa. »Die Gemeinde hat heute einen verlässlichen Platz in der Stadt.« Die Innenräume zeugen von ihrer Entwicklung. »Das Vorstandszimmer ist immer kleiner geworden«, so Noa.

Ein Zeichen auch für die vielfältige Lebendigkeit der Gemeinde, die sich mit der Ankunft neuer Mitglieder aus der ehemaligen Sowjetunion seit Beginn der 90er-Jahre deutlich vergrößerte. 1996 wurde das Gemeindezentrum saniert und erweitert, im folgenden Jahr um einen Kindergarten ergänzt. Es gibt den Wunsch, mit einer weiteren Etage mehr Platz zu schaffen, sagt Noa, momentan aber sei die Finanzierung ungewiss.

Torarolle Kernstück des Festakts zum 50. Bestehen von Synagoge und Gemeindehaus am kommenden Sonntag wird die Einbringung einer Tora sein. »Ein würdiger Akt, schließlich ist sie das Zentrum der Gemeinde«, sagt die Vorsitzende. Die Torarolle ist ein Geschenk der amerikanischen Alliierten aus den frühen Nachkriegsjahren. »Sie wurde in Israel repariert und wieder koscher gemacht.«

Landesrabbiner Netanel Teitelbaum wird sie der Jugend und der Zukunft widmen, als Auftakt zum Jubiläumsjahr mit Rathausempfang, Konzerten und Symposien. Auch eine Ausstellung mit Porträtfotos und Lebensgeschichten älterer Gemeindemitglieder wird zu sehen sein – in den Räumen der Bremischen Bürgerschaft. Deren Grundstein wurde 1961 gelegt.

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025