Teile aus dem Familienbesitz von Anne Frank und ihres Vetters Buddy Elias (88) sind ab Dienstag im Jüdischen Museum Frankfurt zu sehen. In der Kabinettausstellung »Einblick – Ausblick« soll bis zum 19. Januar 2014 ein erster Eindruck von der Arbeit des Familie-Frank-Zentrums vermittelt werden, teilte das Museum am Donnerstag mit.
Dieses wurde im vergangenen Jahr vom Jüdischen Museum Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Anne-Frank-Fonds Basel gegründet. Präsentiert würden die bisher in Frankfurt eingetroffenen Exponate, darunter Familiensilber, Spielsachen, Gemälde und Bücher sowie Fotografien von Barbara Klemm aus Buddy Elias‹ Haus in Basel.
Der 1963 von Anne Franks Vater Otto gegründete Anne-Frank-Fonds und die Familie Elias hatten 2012 beschlossen, Möbel, Gemälde, Fotografien, Briefe und Erinnerungsstücke der Familien dauerhaft im Jüdischen Museum Frankfurt unterzubringen. Die Familie Elias verdankt ihr Überleben und die Rettung des Familienbesitzes einem Umzug von Frankfurt nach Basel um 1930. Von der Familie Frank wurden Anne, ihre Schwester Margot und die Mutter Edith von den Nationalsozialisten ermordet. Ihr Vater Otto als einziger Überlebender gab Annes im Versteck geschriebenes Tagebuch nach Kriegsende heraus.
Familiengeschichte Die Familien Frank und Elias lassen sich in Frankfurt bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Das älteste Porträt eines Frankfurter Juden aus dem Jahr 1671 stellt Süsskind Stern dar, einen direkten Vorfahren der Familie von Anne Frank.
Das Familie-Frank-Zentrum im Jüdischen Museum soll dort nach Angaben von dessen Direktor Raphael Gross einen neuen zentralen Schwerpunkt aufbauen: Im geplanten Neubau des Museums sind dazu eine Dauerausstellung, Archiv, Forschung und pädagogische Arbeit vorgesehen. Bei der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag war Anne Franks vier Jahre früher geborener Vetter Buddy Elias, Präsident des Anne-Frank-Fonds, anwesend. epd
»Einblick – Ausblick«. Das Familie Frank Zentrum im Jüdischen Museum Frankfurt. Jüdisches Museum Frankfurt, Untermainkai 14/15, 22. Oktober bis 19. Januar 2014
www.juedischesmuseum.de