München

Familien und Geschichten

Rivka Kahana (l.) und Schwestern Foto: Marina Maisel

»Meine Mutter Rivka Kahana mit ihren beiden Schwestern Leah und Esther, mit aufeinander folgenden Nummern auf den Unterarmen. In dieser Reihenfolge wurden sie in Auschwitz registriert und tätowiert.« Die Unterschrift zu einem Schwarz-Weiß-Foto, das die 1959 in Tel Aviv geborene Fotografin Vardi Kahana 1992 gemacht hat. Die Familiengeschichte von Vardi Kahana ist eine Reise zwischen Leben und Tod. Hier die Auschwitz überlebende Mutter mit ihren Schwestern, dort ihre Cousine mit ihrem Mann und dem Porträt des 1995 im Libanon getöteten Sohnes Yair. Dazwischen Orte, in denen die Familienmitglieder leben: dort die religiöse Familie aus Hebron, hier eine andere aus dem säkularen Kibbuz. Vardi Kahana ist eine von 16 Künstlern, die von Ronit Eden und Galia Gur Zeev, den Kuratorinnen der Ausstellung »Family Files – Zeitgenössische Fotografie und Videokunst in Israel«, ausgewählt wurden. Zu sehen im Jüdischen Museum München bis zum 12. September.

habaita Die Alben erzählen auf ganz unterschiedliche Art und Weise über ihre Familien und natürlich nicht zuletzt über sich selbst. Wie zum Beispiel der 1934 in Petach Tikva geborene Fotograf Itay Ziv. Er untersucht über eine fiktive Familiengeschichte Beziehungen und Werte in seiner Familie. Oded Hirsch ist 1976 im Kibbuz Afikim geboren und dort aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet der Künstler in New York. Eine seiner Videoinstallationen heißt »Habaita« (Zuhause) und zeigt seine Familie und die Kibbuzmitglieder mit ihren Familien in einem Boot, das alle zu einer geschlossenen Einheit zusammenfasst.

Über diese so vielfältigen Familienalben, die in unterschiedlichen Kunstformen und Variationen einen ganz persönlichen Blickwinkel auf das gegenwärtige Israel zeigen, wird nicht nur die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst in Israel, sondern auch die Situation der israelischen Gesellschaft anschaulich und greifbar.

Stuttgart

Lebensbejahende Botschaft

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs feierte das Neujahrsfest

von Brigitte Jähnigen  27.10.2024

München

Wunden, die nicht heilen

Tausende zeigten auf dem Odeonsplatz Solidarität mit Israel. Die IKG lud am Jahrestag des Hamas-Massakers zu einem Gedenkakt in die Synagoge

von Luis Gruhler  27.10.2024

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024

Porträt der Woche

Ein Leben mit Büchern

Tanja Korsunska aus Hannover liest, schreibt und organisiert Literaturfestivals

von Chris Meyer  20.10.2024

Berlin

Ceremony of Resilience: Ein Abend des gemeinsamen Gedenkens

Viele kamen nach Kreuzberg, um an den Anschlag von Halle zu erinnern

von Florentine Lippmann  16.10.2024