ZWST

Fachkongress zum Trauma von Schoa-Überlebenden eröffnet

Organisiert wird die viertägige Veranstaltung von der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Foto: dpa

Auf einem internationalen Fachkongress in Frankfurt geht es bis Mittwoch um die psychosoziale Arbeit mit Überlebenden der Schoa und ihren Nachkommen.

Über 70 Jahre nach dem Holocaust sei zu beobachten, »dass die Bilder des Schreckens und die Erinnerung an Flucht und Erniedrigung bei Schoa-Überlebenden weiterhin präsent sind und mit zunehmendem Alter zurückkehren«, sagte der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), Abraham Lehrer, bei der Eröffnung der Konferenz am Sonntag.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

BEGEGNUNGEN Inzwischen gebe es bundesweit 32 psychosoziale Kontakt- und Begegnungszentren für Schoa-Überlebende, sogenannte Treffpunkte, erklärte Lehrer. Sie seien Anlaufstellen für Überlebende und deren Angehörige, »die aufgrund von psychischen und gesundheitlichen Einschränkungen oft unter Einsamkeit leiden«.

Die Arbeit mit Zeitzeugen muss stärker in die Öffentlichkeit getragen werden, betont ZWST-Präsident Abraham Lehrer.

Viele Betroffene seien von Grundsicherung im Alter abhängig und dadurch in ihrer Teilhabe am öffentlichen Leben eingeschränkt. Rund 1500 Personen nehmen laut ZWST regelmäßig das Angebot der »Treffpunkte« wahr.

AfD Diese Arbeit müsse stärker in die Öffentlichkeit getragen werden, mahnte Lehrer. Wie wichtig dies sei, zeige sich auch daran, »dass nur wenige Wochen nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle eine rechtspopulistische Partei mit einem rechtsradikalen Spitzenkandidaten, der eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad fordert, mehr als 23 Prozent erhält«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die erwarteten rund 160 Teilnehmer beschäftigen sich mit den Themen Erinnern und Vergessen, wie die ZWST mitteilte. Auf dem Programm stehen Themen wie extremes Trauma, die Veränderung von Lebensgeschichten, die Bedeutung von Erinnerungskultur und eine Podiumsdiskussion. Zur Zielgruppe gehören unter anderen Betroffene, Fachkräfte, Wissenschaftler und Medien.  kna/ja

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025