Herr Meyer, das waren ereignisreiche Tage bei den Makkabi Deutschland Games im Rheinland. Sind Sie gut wieder in Frankfurt angekommen?
Ja, sehr gut – glücklich, gesund und munter, alles super.
Wie blicken Sie auf die vier Tage Sport und gemeinsame Erlebnisse in Düsseldorf zurück?
Ich habe ja schon einige Events durchführen dürfen, und es fällt mir wirklich schwer, ein Fazit in wenige Worte zu fassen: Es war bombastisch, grandios, phänomenal, emotional. Vor allem, dass wir nach zwei Jahren endlich einmal wieder physisch zusammengekommen sind, und das bei solch einer großen Veranstaltung, war so bewegend und herzlich. So viele Makkabäer aus der Familie zu sehen und wiederzutreffen, gemeinsam Sport zu treiben bei bestem sonnigen, aber nicht zu warmem Wetter, da waren wirklich alle Voraussetzungen gegeben für ein fantastisches Event.
Wie wurden die diesjährigen Deutschland Games durch die Corona-Pandemie beeinflusst, abgesehen natürlich vom Hygienekonzept und den gegebenen Coronaregeln?
Wir hatten in diesem Jahr mehr Anmeldungen von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen und weniger Mannschaftsanmeldungen als bei den vergangenen Spielen. Aber sie kamen aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland. Dadurch war es vielfältiger, diverser, viel breiter gestreut. Der Grund dafür war, dass eine gesamte Mannschaft oft nicht bereit war, aufgrund der Coronaregeln und des Restrisikos eine Teilnahme mit allen möglich zu machen. Jetzt hatten wir rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wenn Corona nicht gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich fast doppelt so viele begrüßen können.
Wie zufrieden waren Sie mit der neuen Spielstätte in Düsseldorf?
Der Sportpark Niederheid war neu für uns, vorher waren wir ja in Duisburg und München zu Gast. Von A bis Z hätte es nicht besser laufen können. Generell haben wir in Nordrhein-Westfalen das Gefühl, dass wir als jüdische Organisation wirklich willkommen sind. Das beginnt beim Land NRW und seinem Ministerpräsidenten Armin Laschet und zieht sich durch bis zu den kleinsten Ortschaften und dem Platzmeister. Die Türen stehen uns immer weit offen, und es wird uns alles so einfach wie möglich gemacht. Die große Sportstätte bot für fast alle der 15 Sportarten ausreichend Platz, außer für das Segeln, Sportschießen und Tennis, die aber in unmittelbarer Nähe stattfinden konnten. Auch für die Bühne, die Nebenveranstaltungen und Workshops waren ausreichend Platz und Raum vorhanden.
Gab es ein persönliches Highlight für Sie?
Hier muss ich noch einmal das Zusammenkommen an sich mit den vielen Menschen erwähnen. Und dann natürlich die Eröffnungsfeier mit dem Feuerwerk zum Schluss. Besondere Momente waren auch, als alle zusammenkamen und die israelische Nationalhymne Hatikwa sangen oder auch die Hawdala gemeinsam gefeiert wurde. Besonders war auch das Freitagabend-Gebet mit Unterstützung der Kippa-Live-Gruppe aus Israel in einer Art Synagoge im Freien. Das war sehr, sehr emotional. Mit 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu singen und gemeinsam zu beten, ist immer etwas ganz Besonderes.
Was steht als Nächstes für die Makkabi-Familie an?
Anfang Dezember findet die 3. Ski Week in Natz/Südtirol statt. Wir bereiten uns damit für die geplanten Makkabi Winter Games im Januar 2023 in Ruhpolding vor – 87 Jahre nach den letzten dieser Art im Jahr 1936. Und dann stehen natürlich auch die Vorbereitungen zur Teilnahme an der Maccabiah 2022 in Israel an.
Mit dem Präsidenten von Makkabi Deutschland sprach Annette Kanis.