Jewrovision

»Es ist eine coole Show«

Die deutsche Eurovisionsteilnehmerin Jamie-Lee Kriewitz (18) über Gewinnen und Verlieren

von Christine Schmitt  14.02.2017 10:23 Uhr

»Ich habe für meinen Auftritt ein gutes Feedback bekommen.« Jamie-Lee Kriewitz Foto: dpa

Die deutsche Eurovisionsteilnehmerin Jamie-Lee Kriewitz (18) über Gewinnen und Verlieren

von Christine Schmitt  14.02.2017 10:23 Uhr

Jamie-Lee, du bist Jury-Mitglied bei der Jewrovision. Was wirst du anziehen? Bleibst du deinem Manga-Stil treu?
Ich werde auf jeden Fall nicht das Gleiche an-ziehen wie bei der Eurovision im Mai letzten Jahres. Trotzdem werde ich mich sehr bunt und freaky, aber etwas gemütlicher kleiden. Ich soll ja diesmal zum Glück nicht singen.

Wieso zum Glück? Würdest du nicht gerne auf der Bühne stehen?
Doch, klar, aber ich bin auch ein bisschen froh, dass ich aus der Wettbewerbssituation raus bin und einen etwas entspannteren Job in der Jury machen kann. Da muss ich mich nicht so super auftakeln.

Entwirfst du dein Outfit selbst?
Ich habe eine Stylistin, der ich sage, was ich mir vorstelle und was ich haben möchte. Teilweise bestelle ich es mir auch.

Musst du dich auf deine Juroren-Tätigkeit vorbereiten?
Ich möchte mich überraschen lassen und werde die Auftritte so bewerten, wie ich sie empfinde. Es ist eine coole Show. Für mich zählt auch, dass ich merke, dass die Kids Bock darauf haben und dass sie sich etwas Tolles ausgedacht haben.

Worauf freust du dich besonders?

Die Jewrovision-Idee ist abgefahren. Ich habe richtig Lust, da in der Jury zu sitzen. Als die Anfrage reinkam, habe ich sofort zugesagt.

Hast du schon mal eine Synagoge besucht?
Noch nie.

Du bist ja »The Voice 2015« gewesen. Wie hattest du dich auf deine Auftritte vorbereitet?
Ich hatte viel geübt und viel gesungen. Mental ist es oft schwierig für mich. Denn je mehr ich mich damit beschäftige, desto unruhiger werde ich.

Seit wann weißt du, dass du Sängerin werden willst?
Seitdem ich singe. Aber mit elf Jahren wusste ich, dass ich mit Gesang und Musik mein Geld verdienen möchte.

Du hast Siege und Niederlagen erlebt. Es kann nur einer gewinnen. Wie lautet dein Tipp für die Kids, die auf die hinteren Plätze kommen?
Bei einem Wettbewerb ist es nun mal so, dass es Sieger und Verlierer gibt. Hauptsache, man hat Spaß dabei. Auf keinen Fall darf man sich persönlich angegriffen fühlen, wenn es mit dem Pokal nicht klappt.

2016 bist du für Deutschland bei der Eurovision aufgetreten. Leider kam der letzte Platz dabei raus. Wie hast Du das verkraftet?
Ich habe für meinen Auftritt ein gutes Feedback bekommen. Mir tat es aber leid, und ich fand es doof, dass nun Deutschland zweimal hintereinander auf dem letzten Platz landete. Ich hatte mich auch gefragt, woran es liegt, ob es vielleicht auch politische Gründe gab. Nach zwei Tagen hatte ich es überwunden. Ich habe es nicht persönlich genommen.

Was machst du heute?
Ich habe gerade mehrere Projekte am Laufen. Ab April werde ich auf Tour gehen, ich bin bei den Sozialen Medien aktiv, widme mich dem Songwriting. Jetzt war ich gerade bei einem Werbespot dabei, ich habe einen eigenen You-Tube-Channel und bringe ein neues Album raus. Ich freue mich schon auf das Feedback. Ich nehme alles mit, was kommt.

Mit dem Jurymitglied Jamie-Lee Kriewitz sprach Christine Schmitt.

Dresden

Jüdischer Landesverband Sachsen hat neue Vorsitzende

Ekaterina Kulakova folgt auf Nora Goldenbogen, die Ende November im Alter von 75 Jahren gestorben war

 17.01.2025

Dresden

Landesverband Sachsen wählt neuen Vorsitz

Nach dem Tod von Nora Goldenbogen übernahm Küf Kaufmann provisorisch das Amt. Jetzt wird über eine neue Spitze entschieden

 17.01.2025

Dresden

Porträts von Holocaust-Überlebenden auf Dresdner Neumarkt

Die großformatigen Bilder des Fotografen Luigi Toscano sind Teil des internationalen Erinnerungsprojekts »Gegen das Vergessen«

 16.01.2025

Bewegung

Fit im Schnee

Makkabi Deutschland lud zur fünften Wintersport Week in die Berge Südtirols

von Katrin Richter  16.01.2025

München

»Das Gemeinsame betonen«

Die 38. Jüdischen Kulturtage zeigten ein vielfältiges Programm

von Luis Gruhler  15.01.2025

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025