Deutschland

»Es gibt keine Alternative zur Impfung«

Im Altenheim der Jüdischen Gemeinde Frankfurt fanden am 12. Januar die ersten Impfungen statt. Foto: Rafael Herlich

In Senioren- und Pflegeheimen schreitet die Impfkampagne gegen das Coronavirus voran. Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie alle Menschen über 80 gehören bei der Corona-Schutzimpfung zur Gruppe 1 mit höchster Priorität.

»Rund 95 Prozent der Bewohner und rund 75 Prozent der Mitarbeiter haben die erste und zweite Impfung erhalten«, berichtet Bert Römgens, Leiter des Nelly-Sachs-Hauses der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Die ersten Impfungen fanden dort am 30. Dezember 2020 statt.

VAKZINE Zum regulären zweiten Impftermin hätten weitere rund 20 Menschen ihre erste Impfung erhalten. Sie bekommen, so Römgens, am 10. Februar ihre Zweitimpfung. Im Nelly-Sachs-Haus wird ausschließlich die Vakzine von Biontech/Pfizer verwendet, die zwei Impfungen im Abstand von etwa drei Wochen erfordert.

Bei den Bewohnern des Nelly-Sachs-Hauses hat es kaum Nebenwirkungen gegeben.

Das gilt auch für das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Am 12. Januar wurden dort die ersten 60 Bewohner und Mitarbeiter mit der ersten Schutzimpfung geimpft. Inzwischen haben, berichtet Leiter Sandro Huberman, etwa zwei Drittel der Bewohner und Mitarbeiter die Erstimpfung erhalten. Ein Teil erhielt am Dienstag die Zweitimpfung.

AUFKLÄRUNG Mit der Impfbereitschaft zeigt sich Huberman zufrieden: »Es gibt zum Glück nur wenige Mitarbeiter und Bewohner, die sich zunächst nicht impfen lassen wollten.« Er betont: »Wir verpflichten keine Mitarbeiter, wir versuchen sie zu überzeugen. Wenn einer das nicht möchte, akzeptieren wir das.«

Auch in Düsseldorf ist die Impfbereitschaft gestiegen. »Wir haben noch einmal beraten und Aufklärung betrieben zwischen den beiden ersten Impftagen, sodass wir einige weitere Mitarbeiter für das Impfen überzeugen konnten«, sagt Bert Römgens.

FIEBER Bei den Bewohnern habe es kaum Nebenwirkungen gegeben, berichtet er weiter. Bei den jüngeren Mitarbeitern seien gleichwohl Nebenwirkungen wie Fieber oder Magen-Darm-Probleme aufgetreten.

Sandro Huberman hofft, dass bis Pessach alle impfwilligen Bewohner und Mitarbeiter ihre Impfung erhalten.

Trotz der fortschreitenden Impfungen bleiben sämtliche Schutzmaßnahmen in beiden Heimen bestehen. »Wir testen nach wie vor jeden Tag jeden Besuch und mindestens zwei Mal die Woche die Bewohner«, sagt Bert Römgens.

PESSACH »Das wird erst mal so bleiben, bis eindeutig und definitiv klar ist, dass man, wenn man geimpft ist, das Virus nicht übertragen kann«, erläutert er. Das sei im Moment nicht klar. Römgens betont nachdrücklich: »Es gibt keine Alternative zur Impfung.«

Sandro Huberman hofft, dass bis Pessach alle Bewohner und Mitarbeiter des Frankfurter Altenzentrums, die geimpft werden wollen, ihre Immunisierung erhalten: »Der Plan ist, dass bis spätestens Mitte März alle Impfungen, auch von den Nachzüglern, abgeschlossen sind.«

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025

Porträt der Woche

Eigene Choreografie

Galyna Kapitanova ist IT-Expertin, Madricha und leitet eine Tanzgruppe

von Alicia Rust  14.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025