Bei der Grundsteinlegung für die Zaidman-Seniorenresidenz hatte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), Charlotte Knobloch, einmal mehr bekräftigt, wie sehr das Haus die Verbundenheit der jüdischen Gemeinschaft mit der Stadt unterstreicht. Sie sagte: »Der Bau steht auch für eine Präsenz des jüdischen Lebens in unserer Heimatstadt München und dafür, dass wir als jüdische Gemeinde hier unsere Heimat sehen – auf Dauer.«
Die Residenz ist ein weiterer Meilenstein in der architektonischen Ausgestaltung der Bauten der Israelitischen Kultusgemeinde. Rena Wandel-Hoefer, die bereits die Planungen und die Ausführung des Gemeindezentrums am Jakobsplatz federführend betreut und begleitet hat, ist auch im Stadtbezirk Bogenhausen als Architektin zuständig – in Zusammenarbeit mit dem Büro CL MAP. Dass die Münchner neugierig sind auf das, was hier entsteht, versteht sich daher beinahe von selbst.
rohbau Die Münchner SPD-Stadtratsfraktion mit Carsten Kaufmann und Nikolaus Gradl hat es sich im Rahmen der »089 vor Ort-Tour« zur Aufgabe gemacht, neue Stadtteile in der bayerischen Landeshauptstadt vorzustellen. Ende Juli war der Prinz-Eugen-Park an der Reihe. Gut 40 Münchner hatten sich für diese Besichtigungstour angemeldet, bei der auch der Rohbau der Seniorenresidenz besucht werden konnte.
Für diesen Teil der Führung übernahm der Gründungsdirektor der Residenz, Marc Schmerz, in Anwesenheit der beiden Vizepräsidenten der Kultusgemeinde, Yehoshua Chmiel und Peter Guttmann, die Verantwortung und gab den Besuchern wichtige fachliche Informationen.
Die Residenz ist ein weiterer Meilenstein in der architektonischen Ausgestaltung der Bauten der Israelitischen Kultusgemeinde.
Auf dem rund 30 Hektar großen, ehemaligen Kasernengelände entsteht eine attraktive Wohnsiedlung. 4000 Quadratmeter dieser Fläche nimmt die Seniorenresidenz ein. Die Anlage soll nach der Eröffnung Anfang 2023 auf verschiedene Art und Weise genutzt werden.
pflegeheim Da ist zum einen das Pflegeheim mit einer gerontopsychiatrischen Station zu nennen. Die neue Seniorenresidenz umfasst fünf Stockwerke. Im Erdgeschoss sind die Verwaltung sowie Räume für Tagesbetreuung und Veranstaltungen unterschiedlichster Art untergebracht, die auch die Bewohner des neuen Stadtquartiers mit einbeziehen sollen. 28 Einheiten sind für Betreutes Wohnen vorgesehen; es handelt sich dabei um Ein- bis Dreizimmerwohnungen im vierten und fünften Obergeschoss.
Hinzu kommen eine Tagespflegeeinrichtung mit 19 Plätzen, ein Seniorentreff mit drei Gruppenräumen sowie übergeordnete Nutzungsbereiche wie Café, Speisesaal, Mehrzweckraum und Funktionsräume. Gästezimmer, Schulungsräume und eine Bibliothek sind ebenfalls vorgesehen.
Betrieben wird die Seniorenresidenz unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt, über die auch der Kontakt zur Kultusgemeinde und die Möglichkeit zur Besichtigung beim SPD-Rundgang im Prinz-Eugen-Park geschaffen wurde. Eine weitere Besonderheit in vielerlei Hinsicht ist die gebäudeintegrierte Synagoge. Im kommenden Jahr soll auch sie fertiggestellt sein.
Die Besucher waren besonders von den Räumlichkeiten der Synagoge fasziniert.
Obwohl sich die Synagoge noch als Baustelle präsentiert, waren die Besucher von den Räumlichkeiten besonders fasziniert. Der ungewöhnliche Rundbau hatte es ihnen angetan. Dass dabei auch eine Ausrichtung nach Osten angedeutet ist, überraschte viele der Anwesenden weniger als vielmehr die Tatsache, dass eine Synagoge eine gute Akustik benötigt.
freiräume Beeindruckt zeigten sich die Besucher auch von den zahlreichen zwischengelagerten Gärten und Freiräumen. So können die Bewohner der Seniorenresidenz an die frische Luft, ohne das Gebäude verlassen zu müssen. Bewunderung rief in diesem Zusammenhang vor allem die Dachterrasse hervor. Von hier bietet sich ein großartiger Ausblick über den gesamten Prinz-Eugen-Park – und bei gutem Wetter noch weit darüber hinaus.
Bereits bei den Planungen hatte die Israelitische Kultusgemeinde besonderen Wert auf eine Bepflanzung gelegt. IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch äußerte sich damals zuversichtlich: »Wir wollten eine grüne Oase schaffen.« Sie solle ein Refugium der Erholung für die Bewohner werden.
Die Besucher entdeckten an diesem Nachmittag noch viele Kleinigkeiten, etwa diverse Verzierungen in der Fassade. Und neben der baulichen Finesse und der Gesamtkomposition begrüßten die Münchner insbesondere den Umstand, dass in der Seniorenresidenz auch nichtjüdische Menschen Platz finden sollen. Ein weiterer Pluspunkt also für das auch von der Kultusgemeinde erwünschte Miteinander. Erste Voranmeldungen liegen bereits vor.