Gedenken

Erinnerung spricht

Die Gemeinde würdigt die Opfer von Babij Jar und des Holocaust

von Marina Maisel  16.10.2012 12:30 Uhr

Igor Hochlowkin und Marina Kalmykova Foto: Marina Maisel

Die Gemeinde würdigt die Opfer von Babij Jar und des Holocaust

von Marina Maisel  16.10.2012 12:30 Uhr

Vor genau 71 Jahren, am 29. und 30. September 1941, wurden in einer Schlucht vor den Toren Kiews in Babij Jar 33.771 jüdische Frauen, Kinder und Männer zusammengetrieben und ermordet. Zehn Tage nach dem Einmarsch der Deutschen in Kiew töteten SS- und Polizeieinheiten, unterstützt von der Wehrmacht und der ukrainischen Hilfspolizei, die jüdische Bevölkerung der Stadt, die dort seit Jahrhunderten verwurzelt war. Bis Mitte Oktober 1941 wurden 51.000 Juden umgebracht. Bei einer Gedenkfeier erinnerte die IKG an alle Opfer der Schoa.

Präsidentin Charlotte Knobloch nannte Babij Jar »eines der größten Massaker des Holocaust« und betonte: »Aber es war – dies ist uns allen schmerzhaft bewusst – nicht der einzige Schauplatz des entsetzlichen, willkürlichen Mordes an unseren jüdischen Brüdern und Schwestern.« Rabbiner Arie Folger sprach über den ewigen Bund zwischen den Lebenden und den Verstorbenen. »Es gehört zu unserem Bund, unsere religiösen Brüder und Schwestern nicht und nie zu vergessen.« Kantor Mosche Fishel schloss in das El Mole Rachamim auch Babij Jar mit ein.

Baustein Wie wichtig die Erinnerung ist, zeigte ein besonderes Projekt: »Das Dokumentationsarchiv zur Geschichte der russischsprachigen Zuwanderer«, das vom Ehepaar Rimma und Andrey Semenov-Kobzar initiiert wurde. Das Projekt, das vom Stadtarchiv unterstützt wird, bezeichnete Knobloch als großen Erfolg und »einen zentralen Baustein der Erinnerungskultur« der Münchner Gemeinde.

Ein anderes Projekt von Yad Vashem, genannt »Shoah Victims’ Names«, macht es möglich, die Namen der Opfer des Holocaust auf den okkupierten Territorien der ehemaligen Sowjetunion verewigen zu lassen. Die Sozialabteilung und deren ehrenamtliche Helfer stehen allen Zeitzeugen zur Verfügung und helfen, die Erinnerungen festzuhalten.

»Erinnerung, sprich!«, hieß auch das musikalisch-literarische Programm der Komponistin und Sängerin Marina Kalmykova und des Regisseurs Igor Hochlowkin. Ihre literarische Vorlagen sind Menschen, Jahre, Leben von Ilja Ehrenburg und Babij Jar von Anatoli Kusnezow.

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anklage wegen Anschlagsplänen auf Synagoge in Heidelberg

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus

 29.10.2024

Zeitz

Reinhard Schramm warnt vor Zweckentfremdung von Spendengeldern

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wirbt im Spendenstreit für Simon-Rau-Zentrum

 28.10.2024

Stuttgart

Lebensbejahende Botschaft

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs feierte das Neujahrsfest

von Brigitte Jähnigen  27.10.2024

München

Wunden, die nicht heilen

Tausende zeigten auf dem Odeonsplatz Solidarität mit Israel. Die IKG lud am Jahrestag des Hamas-Massakers zu einem Gedenkakt in die Synagoge

von Luis Gruhler  27.10.2024

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024