Berlins Herz schlägt für Israel – zumindest am vergangenen Freitagnachmittag auf dem Breitscheidplatz in Charlottenburg. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) hatte zum Israeltag in die City-West eingeladen, und zahlreiche Besucher und Israelunterstützer waren der Einladung gefolgt. Zwischen Kurfürstendamm, Europacenter und Bikinihaus flattertenisraelische und deutsche Fahne einträchtig nebeneinander – als Symbol für eine Freundschaft, die neben anderen Festrednern auch Jeremy Issacharoff beschwor.
Der israelische Botschafter verwies insbesondere auf die gute Zusammenarbeit beider Länder bei Wissenschaft, Hightech und Jugendaustausch, zeigte sich aber auch besorgt wegen zunehmender antiisraelischer und antisemitischer Tendenzen und thematisierte die jüngsten Raketenangriffe aus Gaza. »Umso mehr freuen wir uns, wenn Berliner Bezirke Grußadressen an ihre israelischen Partnerstädte schicken«, sagte Jochen Feilcke, Vorsitzender der DIG Berlin und Brandenburg.
BEGEGNUNGEN Erst vor wenigen Tagen seien Schüler aus der Charlottenburger Partnerstadt Or Yehuda zurückgekehrt, griff Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, das Thema auf. Neben der politischen Ebene seien gerade diese Begegnungen wichtig. »Vor Ort zu sein, mit jungen Menschen, das gelingt über die Städtepartnerschaften«, betonte Naumann.
Die Besucher konnten sich an etlichen Ständen über die Aktivitäten jüdischer und israelischer Organisationen informieren, darunter Makkabi, Jüdische Studierendenunion JSUD, israelisches Tourismusbüro, jüdischer Nationalfonds KKL, ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, Aktion Sühnezeichen, Kunstatelier Omanut und Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn.
Israelische Spezialitäten servierte das Restaurant Feinberg’s, und auch ein Stand mit israelischen Weinen fand großes Interesse. »Es ist schön zu sehen, dass vor allem viele junge Leute sich für Israel engagieren«, freute sich DIG-Vorstand Maya Zehden.
Einer von ihnen ist Aras-Nathan Keul, Bundesvorstand Junges Forum DIG. »Wir haben in Deutschland eine große Gruppe junger Leute, denen Israel am Herzen liegt und die Interesse an Israel haben«, sagte er. »Sie gehen unvoreingenommener an das Land heran und haben ein entspannteres Verhältnis zu ihm«, so sein Eindruck aus der Ehrenamtsarbeit. Darin liege großes Potenzial.