Große Rollkoffer stehen neben dem Counter, dicke Winterjacken liegen obendrauf, der Schal hängt runter, zwei Kinder spielen Fangen um die Sessel im Foyer, Sätze wie »Hast du dein Band?«, »Ich muss erst einmal ein Wasser trinken« und »Wann geht die Session los?« sind zu hören. Neben der Rezeption fallen sich zwei Freunde in die Arme – seit Monaten wollten sie sich treffen. Doch erst jetzt klappt es. Jetzt, das ist auf dem Gemeindetag des Zentralrats der Juden, der in diesen Stunden in Berlin eröffnet.
Über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind in die City West gekommen, um vier Tage unter dem Motto »Zusammen leben« Freunde zu treffen, Panels zu besuchen, gemeinsam Schabbat zu feiern und einfach zusammen zu sein. Dieser Gemeindetag findet in besonderen Zeiten statt. Der Schock über die Hamas-Massaker vom 7. Oktober hält bis heute an. Der Gemeindetag steht im Zeichen der Kraft des Miteinanders.
Die ersten Panels laufen bereits. Auf ihnen wird unter anderem zu Themen wie »Jung, jüdisch, direkt: Gemeindevertreter und junge Juden im Diskurs«, »Tatort Schulhof: Was tun gegen Antisemitismus in der Schule?« oder »Raub ja, Rückgabe vielleicht: Wie kann Restitution funktionieren?« gesprochen. Einige Panels werden auch gestreamt. Zum Beispiel »Nach der WM ist vor Olympia: Wie politisch ist der Sport?«.
Und wenn die Chanukkakerzen gezündet werden und das Maos Zur erklingt, wissen alle: Jetzt sind wir zusammen. kat