Lübeck
Ein Jahr nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Lübecker Carlebach-Synagoge mit einer Feier am 12. August offiziell wiedereröffnet. Teilnehmen werden unter anderem der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Die Eröffnungsfeier musste im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden. Auch jetzt werden laut der Sprecherin der Stadt Lübeck nur geladene Gäste teilnehmen. Die Synagoge war sechs Jahre lang umfassend saniert worden. Fußböden, Decken und Haustechnik wurden erneuert sowie Malereien im Gebetssaal freigelegt, der zudem eine neue Sakralausstattung erhielt. Die Baukosten von 8,4 Millionen Euro wurden vom Bund, dem Land und mehreren Stiftungen übernommen. Nach dem Umbau ist im Gebetssaal nach Angaben der Stadt Platz für 110 Männer und 90 Frauen. In den Obergeschossen befinden sich ein Musiksaal, Seminarräume und Büros. kna
Bad Nauheim
Die Jüdische Gemeinde Bad Nauheim mit dem Einzugsgebiet Wetterau und Usinger Land hat einen neuen Vorstand gewählt. Bestätigt wurden Manfred de Vries als Vorsitzender der Gemeinde sowie Yehuda Azulay. Der dritte Vorstand Feliks Zabolovsky trat aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut zur Wahl an. Neu im Vorstand ist Viatcheslav Ifraimov. Die Legislaturperiode dauert vier Jahre. ja
Kassel
Das Franz-Rosenzweig-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde Kassel beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema: »12 Söhne – 12 Stämme – 12 Bilder«. Die Reihe begann im Juni mit dem Segen Jakobs an seine Söhne in Ägypten und wurde fortgesetzt mit den Erfahrungen und Visionen von Mosche, die er den Stämmen mitteilte. Am vergangenen Sonntag stellte Esther Haß vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde das Thema »Landnahme im verheißenen Land« vor. Am 22. August erläutert Haß die ersten drei Fensterbilder von Marc Chagall in der Hadassah-Synagoge in Jerusalem unter der Fragestellung »Was hat Chagall aus diesen biblischen Texten gemacht?«. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 11.30 Uhr. Das Entgelt beträgt jeweils 5 €. Es gilt Maskenpflicht und Voranmeldung. ja
Petershagen
Der gebürtige Mindener Gymnasiallehrer Wolfgang Battermann ist für sein Engagement gegen Antisemitismus und für den Erhalt jüdischen Lebens mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Er habe als 14-Jähriger den 1961 stattfindenden Eichmann-Prozess »erstarrt vor Entsetzen über das grausamste Verbrechen der Menschheit und die gewissenlose individuelle Verantwortungslosigkeit eines Eichmann« verfolgt, zitiert ihn das »Mindener Tageblatt«. Seitdem habe ihn das Thema Judentum und Antisemitismus nicht mehr losgelassen. Als Nächstes wolle er sich dafür einsetzen, dass die heutige Goebenstraße wieder in Synagogenstraße zurückbenannt wird. ja